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#5 | [Erin] Babysitter

in Past 25.05.2017 14:51
von Darcy • 114 Beiträge | 160 Punkte

Januar 2016

Erin brauchte ein paar Minuten bis sie realisiert hatte das es bei ihr an der Tür geklingelt hatte. Verschlafen blickte sie auf die Uhr und stöhnte leise. Es war grade mal halb sieben. Eigentlich hätte sie noch eine halbe Stunde schlafen können.
„Wehe das ist kein Notfall“ murmelte sie verschlafen und schlick zur Wohnungstür. Durch ihre halb geschlossen Augen nahm sie ihre Wohnung kaum war, aber sie kam ohne Verletzungen an der Tür an und öffnete sie.
„Oh Entschuldige bitte, haben wir dich geweckt?“
Vor Erins Haustür stand Jason zusammen mit seiner Tochter Amy. Sofort war Erin etwas wacher und sah die beiden überrascht an.
„Halb so wild. Ist was passiert?“
„Könntest du heute auf Amy aufpassen? Ich muss gleich zum Dienst und bei ihr fällt heute die Schule aus. Irgendein Problem mit der Heizung. Steff hat einen Termin beim Arzt und Amys Mutter ist immer noch in England“
Als Jason unsere liebe Nachbarin aus dem Obergeschoss erwähnte musste Erin schmunzeln, denn in den letzten Wochen hatte sie die Dame lieb gewonnen.
„Für mich ist das ganze kein Problem, allerdings muss ich gleich in den Stall und die Pferde bewegen, aber wenn Amy möchte darf sie gerne mitkommen“
„Oh ja“
Die kleine sah ihren Vater mit strahlenden Augen an. Ihm schien dabei nicht wohl zu sein, aber dennoch sagte er ja.
„Du hast was gut bei mir“ bedankte er sich bei Erin und gab ihr Amys Rucksack.
„Ein Essen“ grinste Erin sofort und musste an das letzte lecker essen bei Jason denken.
„Gerne und nochmals danke“
Jason verabschiedete sich von Amy und verschwand danach. Jetzt erst stellte Erin fest das er seine Uniform anhatte und diese stand ihm sogar mehr als gut. Verträumt blickte sie Jason hinterer, bis Amy an ihrem Schlafanzug zog und in die Wirklichkeit zurück holte.
„Hast du schon gefrühstückt“ fragte sie Amy, während sie sie in die Wohnung schob.
„Ja habe ich“
„Kann ich dich kurz erlein lassen um mich an zu ziehen“
Amy nickte und Erin ging ins Badezimmer. Dort zog sie ihre dunkelblaue Reithose an, ihr bordau farbenes Shirt und die dazu passende Fleecejacke. Schnell waren auch die Haare gebürstet und zu einem Pferdeschwanz gebunden.
Nachdem sie fertig angezogen war nahm Erin Amys Sachen auf den Arm und verließ mit ihr das Haus und machte sich auf den Weg in den Stall.

Der Tag sollte für Erin relativ entspannt werden, denn von ihren fünf Berittpferden, standen nur noch zwei im Stall, die anderen waren wieder bei ihren Besitzern. Allerdings würde heute Mittag Lou Kamphoven kommen und ihr drei Berittpferde bringen. Alle drei sollte Erin einreiten.
Bis dahin war es jedoch noch etwas Zeit und so machte Erin als erstes ihre zwei Berittpferde. Da Amy dabei entschied sie sich dazu die beiden zu Longieren und ging dabei in die kleine Halle. So konnte Amy sich in eine Abschwitzdecke kuscheln und ihr beim arbeiten zusehen.

Gegen Mittag war dann ihr eigenes Pferde, Tibbe dran. Gemeinsam mit Amy holte sie den Wallach von der Weide und band ihn am Putzplatz an. Da ihr Wallach brav ist durfte Amy ihr beim Putzen helfen. Das Mädchen hatte dabei großen Spaß und Tibbe stand wie ein Denkmal und rührte sich nicht, als wüsste er wie zerbrechlich Amy ist. Während Amy den Wallach vorsichtig bürstete nahm Erin sich Kardätsche und Striegel und putze den Wallach in Rhythmischen Bewegungen. Danach hob Erin die graue und petrolfarbene Schabracke hoch.
„Grau oder petrol?“ fragte sie Amy
„Grau“ antwortete diese und so legte Erin dem Wallach die graue Schabracke auf und anschließend den Sattel drauf. Danach zog sie Vorsichtig den Sattelgurt an und ging erneut in die Sattelkammer um die graue Abschwitzdecke und die passenden Gamaschen zu holen. Beides legte sie auf bzw. an Tibbe und ging dann erneut in die Sattelkammer um die Trense, Longe und die Ausbinder zu holen.
Nachdem Erin ihrem Wallach die Trense angelegt hatte ging sie mit Amy und Tibbe in die kleine Halle und gab Amy in die Abschwitzdecke in die sie sich einkuschelte und auf einen Hocker in die Ecke setzte. Erin legte die Ausbinder und die Longe auf die Bande und setzte sich auf ihren Wallach und ritt am langen Zügel Schritt.

Nach 15 Minuten Schritt am langen Zügel nahm Erin die Zügel auf und machte etwas mehr Druck aufs Gebiss und trieb etwas vermehrt. Tibbe trat ans Gebiss und dehnte sich schön vorwärts abwärts. Erin stellte den Wallach noch ein zwei mal leicht nach außen und trabte dann an. Der Wallach dehnte sich weiterhin schön ans Gebiss ran und trabte zufrieden los. Nach einer runde außen rum und fing Erin an viele Handwechsel zu reiten und Wendungen. Dabei stellte sie den Wallach immer etwas nach außen und nach innen. In den nächsten Minuten ritt Erin viele Zirkelrunden, Schlangenlinien und große Arbeitsvolten.
Tibbe trabte relativ schnell locker unter Erin durch die Halle und so gab sie die Galopphilfe und galoppierte im leichten Sitzt zwei Zirkelrunden bevor sie sich schwer in den Sattel setzte und ihn durchparierte zum Trab, aus den Zirkel wechselte und wieder angaloppierte. Wieder ritt sie zwei Runden im leichten Sitzt auf den Zirkel und ging dann ganze Bahn. An der langen Seite ließ sie ihren Wallach zulegen und parierte an der nächsten kurzen Seite durch zum Schritt und ließ die Zügel lang.


Nach einer kurzen Schrittpause nahm Erin die Zügel wieder auf und gab ein paar halbe Paraden. Der Wallach richtete sich auf und trat unter den Schwerpunkt. Erin treib den Wallach vermehrt und ließ ihn antraben. An der nächsten langen Seite ritt sie kurz Schulterherein und ließ ihn dann in eine Traversale übergehen. Dabei verwarf er sich im Genick und hielt sich im Rücken fest. Erin wandte auf den Zirkel ab und ließ ihn zulegen und danach wieder zurückholen. Dabei achtete sie drauf, dass der Wallach grade gerichtet blieb. Nach ein paar Wiederholungen ritt Erin wieder ganze Bahn und ritt kurz Schulterherein bevor sie wieder in die Traversale überging. Dieses mal blieb der Wallach grade, hielt sich aber immer noch etwas fest. Sie ritt noch ein paar Traversalen und galoppierte dann an. Sie legte an der langen Seite ein mal zu und holte ihn an der kurzen Seite zurück und versammelte ihn. Als nächstes wendete sie auf die Diagonal ab und ließ ihn bei X einen fliegenden Wechsel springen. Der Wechsel war zwar durchgesprungen, aber sehr flach. Also ritt Erin noch mal auf die Diagonale und wiederholte den Wechsel noch ein mal. Dieses mal versammelte sie ihn noch mehr und der wechsel war wesentlich besser und bergauf gesprungen. Sie ritt noch einen weiteren Wechsel und auch dieser war gut.
Da Tibbe sehr gut mitgearbeitet hatte, parierte Erin durch zum Trab, ließ die Zügel aus der Hand kauen und trabte dabei leicht.

Zufrieden lobte Erin ihren Wallach und hielt vor Amy an.
„Willst du reiten?“
„Oh ja“ das junge Mädchen strahlte über beide Augen und Erin stieg vom Pferd ab. Sie nahm die Ausbinder von der Bande und verschnalte sie. Danach setzte sie Amy ihre Kappe auf und half ihr auf Tibbe. Der Wallach wirkte mit Amy noch größer als er eigentlich war. Schnell hackte Erin die Longe im Gebiss ein und ließ Tibbe auf einem mittelgroßen Zirkel laufen.
„Alles gut Amy?“
„Ja“ grinste das Mädchen
„Möchtest du auch mal traben?“
„Geht das denn?“
„Ja, aber halt dich gut fest“
„Okay“
Amy packte in den halte Riemen des Sattels und ich trieb den Wallach vorsichtig in den Trab. Tibbe trabte im Zuckeltrab an und lief ganz vorsichtig im Kreis.

In den nächsten 10 Minuten kam Amy in den Genuss von Tibbes bester Seite und Erin war sehr stolz auf ihren Wallach. Während Amy den Wallach noch etwas durch die Halle führte, sammelte Erin die Pferdeäpfel ein und ging dann mit Amy und Tibbe in den Stall.

Dort nahm Erin Tibbe die Trense ab und legte ihm wieder das Halfter an und während Erin die Sachen wieder in den Schrank packte versuchte Amy Tibbe die Gamaschen ab zu nehmen. Mit Erfolg. Zu guter letzt nahm Erin den Sattel ab und brachte ihn auch wieder in den Schrank. Tibbe war noch stark am schwitzen und so stellte Erin ihn noch unters Solarium, damit der Wallach trocknen konnte. Es war immer noch relativ warm so langsam wurde es Zeit das sie Tibbe scherte.
So lange Tibbe am trocknen war räumte Erin mit Amy den Stall auf und fegte die Stallgasse. Da es es früher Nachmittag war konnte Tibbe wieder auf die Weide. Also legte Erin ihm seine Weidedecke auf und Amy durfte ihn zur Weide führen.

Grade als Amy und Erin auf den Parkplatz des Hofes traten fuhr der LKW der Sportpferde Kamphoven vor. Aus dem LKW stiegen zwei junge Frauen und stellten sich als Lou Kamphoven und Tanarai Akira vor. Lou hatte vor zwei Tagen Kontakt zu ihr Aufgenommen, da sie jemanden suchte der die Springpferde anritt, da sie doch stark ausgelastet waren. Eigentlich war Erin ja Dressurreiterin, trotzdem hatte sie zugesagt, denn beim anreiten spielte es keine Rolle, welche Disziplin das Pferd später gehen würde.
„Freut mich sie kennen zu lernen“ begrüßte Erin die beiden Frauen und schüttelte ihnen die Hände.
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite und danke das, dass ganze doch so spontan geklappt hat“ bedankte sich Lou noch ein mal bei Erin.
„Kein Problem, ich hatte grade ein paar Plätze frei und ich freu mich auch schon“
„Wollen wir die drei runter holen?“ fragte Tanarai und wie auf Komando kam aus dem LKW ein lautes wiehern, gefolgt vom hektischen Hufkratzen.
„Wäre nicht schlecht“ meinte Lou und öffnete die Klappe
Von drinnen erklang erneut ein lautes wiehern und ein brauner Hengst mit breiter Blesse schaute Erin entgegen.
„Ich würde vorschlagen, dass wir erst die Hengste ausladen und weg bringen und dann die Stute“ gab Erin zu bedenken und die beiden Frauen waren damit einverstanden. Erin blickte sich noch ein mal nach Amy um und stellte dann aber fest das sie vorne am LKW stand in sichere Entfernung. Daher öffnete sie nun die erste Stange und Lou führte den Hengst mit der breiten blesse vom LKW. Auf dem Parkplatz angekommen nahm Erin ihm schnell die Transportgamaschen ab und zum Vorschein kamen vier weiße Beine.
Nachdem Lou den Hengst etwas zur Seite geführt hatte ging Erin wieder hoch und öffnete die zweite Stange. Ein weitere Brauner Hengst stieg aus dem LKW. Dieser hatte einen relativ großen Stern und eine Schnippe am Maul. Wobei es schon fast wie eine unterbrochene Blesse aussah. Erin nahm auch ihm die Transportgamschen ab und zum Vorschein kamen zwei weiße Fesselköpfe und zwei weiße Kronränder.

Erin ging vor in Richtung Hengststall und die beiden Frauen folgten ihr mit Abstand. Da die anderen Pferde noch draußen waren, war es ruhig im Stall und die Hengste bezogen die Boxen 13 und 14 ganz am Ende des Stalles.
„Der Hengst mit der breiten Blesse heißt Kophenhagen und der andere heißt Soulcatcher“ erklärte mir Lou und wieder brüllte Kopenhagen los. Im stillen hoffte Erin das er sich bald beruhigte.
„Sie bleiben heute erst mal noch im Stall und ab morgen gehen sie dann das erste mal mir raus“ erklärte Erin den Frauen auf dem Weg zum LKW. Schließlich wartete dort noch ein Pferd auf sie. Die braune Stute die aus dem LKW kam hatte einen weißen Stern vorne und hinten zwei weiße Fesselköpfe. Die Stute bezog die Box Nr. 13 im Paddockstall und stand damit gegenüber von Erins Tibbe.

„Habt ihr Lust auf einen Kaffee? Dann könnt ihr mir noch etwas über die Pferde erzählen und wir könen noch ein paar Kleinigkeiten besprechen“ fragte Erin in die Runde.
„Gerne“ antworteten Lou und Tanarai.
Die drei Frauen gingen gemeinsam mit Amy ins Reiterstübchen und Erin setzte drei Kaffees auf und für Amy einen heiße Schokolade.
Sie waren noch nicht lange im Reiterstübchen als Bianca sich zu den Frauen gesellte.
„Kuchen?“ fragte sie in die Runde und hob ein Blech mit frisch dufteten Apfelkuchen hoch. Die Antwort darauf war Einstimmig „Ja“

In der nächsten Stunde gesellten sich auch Ellen, Jana, Ariadna und Stefanie dazu. Es wurde viel gelacht und gespaßt und auch Amy schien sich wohl zu fühlen.
Da alle aber auch noch anderes zu tun hatten, löste sich die Gruppe nach einer Stunde wieder auf. Lou und Tanarai fuhren wieder nach Hause und Erin packte die drei Berittpferde einzeln noch schnell in die Longierhalle und ließ sie etwas laufen, damit sie sich noch mal die Füße vertreten konnten.
Bevor Erin mit Amy nach Hause fuhr ging sie noch schnell zu Bianca und Cheyenne, denn sie würden morgen früh die Pferde rausstellen. Da die neuen Berittpferde noch relativ jung sind, wollt Erin die ersten Tage die drei selber rausstellen bzw. mit den Frauen zusammen, weil Erin nicht wollte, dass Bianca und Cheyenne was passiert.
Die beiden Frauen war mit dem Angebot einverstanden und so konnte Erin mit gutem Gewissen nach Hause fahren.

Der Tag war für Amy sehr anstrengen gewesen. Als Erin die Haustür aufschloss fing das Mädchen an zu gehen.
„Bist du müde?“ fragte Erin sie?
„Nein“ sagte sie, konnte aber ein weiteres gähnen nicht verkneifen.
„Komm her du kannst etwas schlafen auf dem Sofa“ bot Erin ihr an und Amy zog ihre Schuhe aus und kuschelte sich aufs Sofa. Erin deckte sie noch zu und verließ dann das Wohnzimmer.
In der nächsten Stunde gab Erin sich mühe leise zu sein und verkroch sich als erstes in ihrem Büro und erledigte Papierkram, bevor sie in der Wohnung aufräumte und die Wäsche zusammenlegte.

Sie wurde vom läuten der Türklingel unterbrochen und zuckte erschrocken zusammen. Ein Blick ins Wohnzimmer zeigte ihr jedoch das Amy nicht wach geworden war. So ging sie zur Tür und öffnete sie. Vor ihr stand Jason.
„Hey“ begrüßte sie ihn
„Selber Hey“
Und dann standen sie schweigend in der Tür, denn keiner von beiden wusste so recht, was sie sagen sollten
„Wir müssen reden“ sagte Jason und schaute Erin dabei direkt in die Augen und auch Erin verlor sich in Jasons Augen. Sie mochte den Mann echt gerne.
„Jason“ flüsterte sie und dieser hob seine Hand um ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen
„Es tut mir leid, ich war so ein Idiot. Ich …“ weiter kam er jedoch nicht, denn Amy kam an die Wohnungstür gerannt
„PAPA“ begrüßte sie ihn und sprang ihm freudig in die Arme „Ich bin heute geritten“ strahlte sie und Jason sah Erin leicht besorgt an.
„Mach dir keine Sorgen nur Schritt und etwas Trab auf Tibbe. Der hat gut auf sie aufgepasst“
„Ich möchte das noch mal machen“
„Wir wiederholen das“ versprach Erin ihr und Amy kuschelte sich an ihren Vater und schloss wieder die Augen.
„Wir müssen reden“ sagte Jason erneut.
„Ja Jason das müssen wir, aber nicht jetzt“
„Pass auf dich auf“
„Du auch auf dich“ und dann wendete Jason sich ab und ging mit Amy ein Stockwerk höher. Erin schloss hinter sich die Haustür und lehnte sich dagegen. Sie kannte den Mann kaum, war aber total verknallt in ihn. Dazu möchte sie seine Tochter. Aber war sie wirklich ein guter Umgang für sie? Was würde passieren, wenn Jason raus findet, was für eine Vergangenheit sie hatte? Die Drogen, der Alkohol und die Strafakte … Sie musste es Jason definitiv sagen, bloß wie? Eins war Erin aber klar, sobald Jason es wusste würde er sie meiden, ihr aus dem Weg gehen und nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen, genau so wie alle anderen auch, die ihre Vergangenheit kannten und sich von ihr abgewandt hatten. Ja und dann würde ihre Vergangenheit sie erneut einholen ….


zuletzt bearbeitet 25.05.2017 14:51 | nach oben springen


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