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[ARI] #1| Heute hier, Morgen dort [Eichenau]

in Past 26.02.2017 20:38
von Leonie • 146 Beiträge | 236 Punkte

Die feinen Sonnenstrahlen bahnten sich verhalten ihren Weg durch die gläsernen Barrieren, die sie in lustigen, unregelmäßigen Mustern erscheinen ließen. Es wirkte beinahe, als wären sie ein wenig schüchtern, gar besorgt, zu forsch durch die schlecht geputzten Fenster zu dringen, als könnten sie etwas zerstören. Dabei war das einzige, was sie vertrieben doch die Kälte – und die leichte Gänsehaut auf meinen Armen. Mit einer Hand fuhr ich über die Haut und fluchte innerlich, dass ich vorhin doch dem eher bequemen Teil in mir nachgegeben hatte, statt in einem der noch eher chaotisch gefüllten Umzugskartons nach einem Pulli zu suchen. Draußen schien zwar die Sonne, ein Novum in der letzten Zeit!, doch die Luft schien bitterkalt. Früher oder später würde ich mich wohl durch die Untiefen der braunen Kartons wühlen müssen, auch wenn ich sie bisher so geflissentlich ignoriert hatte.
Ein leises Seufzen entwich mir und ich hob die noch immer dampfende Kaffeetasse vorsichtig, um den letzten Schluck des Morgenrituals durch die raue Kehle rinnen zu lassen. Mein Blick glitt nahezu gleichmütig einmal durch den Raum, der mal ein Wohnraum werden wollte, doch derzeit noch lediglich mit einem Ledersofa und braunen Umzugskartons bestückt war. Das würde hier schon noch gemütlich, aber sowas brauchte ja einfach seine Zeit. Ich gehörte jedenfalls nicht zu den Menschen, die irgendwo hinkamen und sich sofort zuhause fühlten – im Gegenteil, in den letzten paar Jahren hatte es mich an derart viele verschiedene Orte geführt, dass ich ein Zuhause wohl nicht mal mehr wirklich erkennen würde, wenn es dick plakatiert wäre. Doch vielleicht konnte ich diese Räume zu meinem neuen Zuhause machen – der erste Schritt dafür war schließlich schon getan: Zuhause ist da, wo deine Liebsten sind und mein Bruder Joris würde nur eine Tür weiter wohnen.

Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, schleichend, heimlich und geheimnisvoll. Ich wusste gar nicht mal, warum mich eine derartige Ruhe erfasst hatte, seitdem wir gestern Morgen die Wohnung betreten hatten. Uns hatte ein strahlender junger Mann empfangen, gleich zur Begrüßung in den Arm genommen und uns erst einmal zu einem Kaffee herein gebeten. Matze machte übrigens den großartigsten Kaffee und das nicht nur, wenn man völlig übermüdet nach einer Nacht und Nebel „Komm, wir fahren doch heute Nacht schon“-Aktion in die neue Wohnung hereingeschneit kam. Aber irgendwie ging das auch gar nicht anders, man hätte bei ihm auch keinen schlechten Kaffee erwarten können, denn Menschen wie Matze können sowas einfach … sie lassen dich herein, bieten dir einen Kaffee an und du fühlst dich wohl. Das würdest du sogar, wenn es fürchterlich kalt in der Wohnung, ohne jegliche Sitzmöbel und total chaotisch wäre. All das wäre vollkommen ohne jegliche Bedeutung, weil es der Mensch ist, der dir das Gefühl gibt, angekommen zu sein. Und das ist es, was ich gerade am meisten brauchte.

Ich sortierte meine Beine und stand unbeholfen auf, innerlich dankbar, dass die Kaffeetasse schon leer war, sonst hätte ich den ersten Vorteil einer Ledercouch direkt am ersten Tag wahrnehmen müssen: Sie war abwaschbar. Doch irgendwas in mir sagte mir, dass ich das wohl noch früh genug schätzen lernen wurde. So schüttelte ich nur leicht den Kopf über meine eigene Schusseligkeit und brachte meine Tasse zurück in die Küche.
Auch hier war noch nicht allzu viel von Wohnlichkeit zu spüren, die Atmosphäre, die gestrigen Abend bei einem billigen Wein aus Plastikbechern und um einen improvisierten Küchentisch herum umgeben hatte, war mit den beiden Männern in ihren Zimmern verschwunden. Einmal mehr machten es die Menschen aus. Ich begnügte mich nun damit, die Überreste in Form von Bechern, Weinflaschen und Essensresten, die so gar nichts atmosphärisches mehr hatten, zu entsorgen und hätte wohl auch den Tisch geputzt, wären denn Spültücher da gewesen. Stattdessen schnappte ich mir nun einen Zettel vom Notizbrett, das uns die Vormieter mit der Nachricht „Nehmt es lieber nicht ab!“ vererbt hatten, und begann all das zu notieren, was wir für unseren Alltag zu dritt hier noch besorgen müssten. Denn auch obwohl es für mich anders wirkte, war ja auch Mathis, liebevoll eben Matze genannt, erst gestern in der Wohnung angekommen.

„Schreibst du etwa schon den Putzplan?“, riss mich ein noch ziemlich verschlafen aussehender Mathis aus meinen Planungen. Ich schreib eilig noch „Rohrzange“ an das Ende der Liste – wenn ich eines hasste, dann undichte Wasserhähne! – und sah dann lächelnd auf.
„Guten Morgen!“ Ein leises Lachen entfuhr mir, als ich den Dunkelhaarigen ein wenig genauer musterte, wie er so da stand mit seinen in alle Richtungen abstehenden Haaren, den noch fast geschlossenen Augen und einem seligen Lächeln, das irgendwie gar nicht zu jemandem passte, der sich gestern noch als Morgenmuffel beschrieben hatte. „Nicht ganz! Keine Sorge. Ich dachte nur, ich schreibe lieber alles direkt auf, wenn mir auffällt, dass wir irgendetwas gebrauchen können.“
Mathis hatte sich inzwischen der Kaffeemaschine zugewandt und nahm sich eine Tasse, des schwarzen Lebenssafts, bevor er sich behände auf die Küchenzeile setzte. „Das ist gar keine schlechte Idee. Uns fehlt wahrscheinlich trotzdem nachher noch alles Wesentliche.“ Ein kehliges Lachen entfuhr ihm und ich kam nicht umhin, ein weiteres Mal festzustellen, dass wir es mit ihm wohl gut getroffen hatten als Mitbewohner.
„Gehen wir später dann zusammen einkaufen?“
„Können wir gern machen. Aber bitte erst nachmittags. Irgendwann im Laufe der nächsten Stunden müsste mein Vierbeiner eintreffen.“, erwiderte ich, während sich bei dem Gedanken an das Wiedersehen mit dem Schimmel erneut ein Lächeln auf meine Lippen legte.
„Achja, das hatte ich ganz vergessen. Wie hieß er noch gleich?“ Mathis fuhr sich mit einer Hand nachdenklich durch die widerspenstigen Haare. „Cuadrado?“
„Cuadrado? Nein nicht ganz!“ Das entlockte mir ein herzliches, aufrichtiges Lachen. „Icosaedro. Nicht viel besser, aber immerhin mit ein paar Seiten mehr.“
Nun stimmte auch Mathis in mein Lachen ein und musste einen Moment warten, bevor er einen weiteren Schluck seines Kaffees nehmen konnte, um sich nicht zu verschlucken. „Stimmt, so war das. Den musst du mir dann irgendwann mal vorstellen.“ Er überlegte einen Moment und die braunen, so sanft wirkenden Augen richteten ihren Blick auf irgendetwas, das für mich nicht sichtbar und vermutlich auch gar nicht da war. „Okay, dann lass uns abends losgehen. Ich muss gleich ein bisschen was für die Uni erledigen und dafür in die Stadt. Treffen wir uns später einfach hier und gehen gemeinsam los. Schläft dein Bruder noch?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, Joris ist eine Runde joggen gegangen.“ Insgeheim bewunderte ich meinen Bruder ja für seine Disziplin, früh aufzustehen, sein Training zu absolvieren und dann frisch in den Tag zu starten. Ich war zwar auch alles andere als faul, jedenfalls wenn es um Sport und nicht ums Auspacken von Kisten geht, doch mir fehlte meist der Elan, mich morgens früh bereits in die Kälte zu schwingen. Dafür war ich dann doch viel zu sehr Morgenmuffel.

„Ihr lebt ja auch schon!“ tönte in diesem Moment gut gelaunt durch die Küche und mein Bruder trat, noch in den Sportsachen (wie hatte er die denn bitte in unserem Umzugschaos gefunden? Ob er auch einen Pulli für mich fand?) und mit einer Brötchentüte herein.
„Mhmh wie mans nimmt.“ Erwiderte Mathis, zwar ein wenig einsilbig, doch mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, während er die Tüte inspizierte und sich ein Teilchen heraus griff.
Gerade als er mir das Frühstück weiter reichen wollte, begann mein Handy zu klingeln – kurz irritiert machte ich mich schließlich zügig auf den Weg, das kleine Teil in meinem, glücklicherweise ja noch ziemlichen leeren und deswegen noch nicht komplett chaotischen Zimmer, einzusammeln.

„Ich muss los! Ico ist kommt gleich an!“ Mit einer Hand winkend, stob ich an der Küchentür vorbei, naja, an dem Türrahmen, denn eine Tür hatten wir da nicht, und vernahm Lachen, während ich mit der anderen Hand nach meiner Jacke, einem Schal und einer Mütze griff. Hinter mir fiel die Wohnungstür ein wenig unsanft ins Schloss und während ich mit großen Sätzen die Treppe hinunter sprang, nahm ich mir vor, das nächste Mal mehr Rücksicht zu nehmen, wo doch die Nachbarn, die ich bisher getroffen hatte, alle sehr nett wirkten. Doch dafür musste später Zeit sein, jetzt galt es erst einmal, meinen Vierbeiner in Empfang zu nehmen und natürlich hatte mein Trainer mich erst angerufen, als sie schon fast da waren. So schwang ich mich nun schnell auf mein ziemlich mitgenommenes Rad und schlug die grobe Richtung Ortsausgang ein, um zu der Anlage zu gelangen, die ich mir gestern erst angesehen hatte.

Der Wind pfiff mir eisig um die Ohren und ich kam nicht umhin ein wenig Dankbarkeit zu empfinden, dass ich hier zumindest nicht den ganzen Berg jeden Morgen würde hochfahren müssen. Wenn ich auch nur daran dachte, wie ich die letzten eineinhalb Jahre jeden Morgen gefühlt das halbe Gebirge zu unserem alten Stall hochgeradelt war, nur um das Gleiche am Abend noch ein weiteres Mal zu tun, spürte ich schon den Muskelkater, der mich in den ersten Wochen täglich gequält hatte. Unser alter Stall hatte deutlich höher im Gebirge gelegen und auch wenn das viele schöne Aspekte hatte – schließlich wurde ich so dann auch recht schnell ziemlich fit, von der Aussicht mal ganz zu schweigen – war das etwas, was ich nicht besonders vermissen würde. Die Menschen schon eher, wenn auch nicht unbedingt nur die, die meine Stallnachbarn gewesen waren …
Gerade als ich mich in den Gedanken zu verlieren drohte, schrak ich tierisch hoch, als neben mir ein Auto hupte, mich samt Anhänger überholte und schließlich vor mir rechts ran fuhr. Hatte ich mir gerade schon eine Fluch- und Schimpftirade in bester Manier zurecht gelegt, so kam mir das Gespann doch ein wenig zu bekannt vor – nicht zuletzt des Logo wegens: In schwungvoller Schrift schlängelte sich „Vazao“ über den Anhänger und bestätigte mich in der Vermutung, dass der Fahrer, den ich eben noch als wahnsinnigen Irren (oder weniger nettes!) verflucht hätte, tatsächlich mein Trainer war. Dass er trotzdem der Anrede würdig war, lass ich jetzt einfach mal so stehen.

„Einen wunderschönen guten Morgen!“ grinste mich der Dunkelhaarige frech an, dieses herausfordernde Glitzen in seinen dunklen Augen unübersehbar. „Brauchst du etwa eine Mitfahrgelegenheit? Ich hab hinten noch eine Hälfte frei.“
„Du bist ein unverbesserlicher Arsch!“ erwiderte ich lachend und schlug mit dem Ende meines Schals in seine Richtung ohne auch nur ansatzweise eine Chance zu haben, ihn wirklich damit zu erreichen. „Und dir auch einen guten Morgen, Enéas.“
Ich machte mich schnell daran, mein Fahrrad an einen der Bäume zu lehnen, die die Straße zu beiden Seiten säumt und ihr somit das Attribut „Allee“ verlieh. Ein solch heruntergekommenes Fahrrad, noch dazu auf dem Land, würde wohl schon keiner klauen wollen. Schließlich schlüpfte ich in den Geländewagen auf den Beifahrersitz und begann sogleich, mir die vor Kälte ganz roten Hände zu reiben.
„Für Handschuhe hattest du wohl wieder keine Zeit, was?“ stichelte Enéas neben mir und fuhr vorsichtig wieder an, damit wir auch die letzten paar Kilometer hinter uns bringen konnten, bevor mein Schimmel endlich in seinem neuen Zuhause angekommen war.
„Wenn du dich auch erst kurz vor knapp meldest – nein!“ konterte ich, immer noch grinsend. Es war ein stetiger Schlagabtausch zwischen dem jungen Mann, der sich sonst so gern hinter seiner schweigsam-ernsten Fassade zu verbergen wusste, und meiner Wenigkeit. Aber irgendwie hatten wir gleich von Anfang an auf einer Wellenlänge gelegen und das auch besonders, weil man mit ihm eben hervorragend herumblödeln konnte, das aber sofort aufhörte, wenn wir uns an die Arbeit machten.
„Lief alles ruhig?“, ich blickte zu Enéas herüber und musterte seine Gestalt. Er war ein südländischer Typ, mit tiefschwarzem Haar und dunklen, aber sehr sanften Augen, die seinen markanten Gesichtszügen so manches Mal die Härte nehmen konnten. Doch auch wenn er sehr barsch und kurzangebunden auf die Menschen wirken konnte, wusste ich darum, dass sich hinter dieser schweigsamen Fassade ein junger Mann mit viel Temperament verbarg, der eben jenes nur wirklich in den Griff bekam, wenn ein Vierbeiner an seiner Seite war. Ich lächelte ein wenig bei dem Gedanken daran, wie friedlich er immer aussah, wenn er bei der Arbeit mit seinen Pferden war und hatte darüber meine eingangs gestellte Frage schon beinahe wieder vergessen.

„Fast.“, Enéas konnte ein Schmunzeln nicht verbergen als er zu mir sah. „Aber du solltest vielleicht nochmal ein wenig Hängertraining mit ihm machen. Er geht zwar hinein, aber es ist ihm noch absolut nicht geheuer. Springt dir gleich bestimmt auf die Arme, wenn du ihn endlich raus lässt.“ Er lachte leise.
„Der Fluch der unbeschwerten Jugend auf der Weide!“, stimmte ich munter in sein Lachen ein. Mein Hengst hatte seine Jungpferdezeit beinahe komplett unbehelligt auf den großen Weiden von Enéas Familie verbringen dürfen und war erst im Alter von zweieinhalb Jahren in die Stallungen umgezogen. So gab es noch viele kleine Baustellen im Alltag, Herausforderungen und ab und an mal Situationen, die ihm Angst einjagten, die wir noch zu bewältigen hatten. Doch wenn ich wirklich ehrlich war, reizte genau das mich am meisten an diesem jungen Tier. Wir würden das zusammen schon irgendwie hinbekommen, da war ich mir sicher.

Den Rest der Fahrt verfielen wir in ein Schweigen, das in seiner Präsenz weder drückend, noch trist wirkte, sondern ein angenehmes Gefühl hinterließ. Ich schätzte die Menschen, mit denen ich wirklich schweigen konnte, noch einmal um einiges mehr, als diejenigen, mit den ich ununterbrochen zu Scherzen aufgelegt war. Es entspannte und gab die Möglichkeit, sich für einen Moment noch einmal in den eigenen Gedanken zu verlieren, bevor vermutlich einiges auf einen einstürmen würde.

„Ah! Da kommen ja unsere Neuankömmlinge!“, empfing uns die freundlich-herzliche Jana Mahlkamp, deren Bekanntschaft ich gestern schon bei einem überaus spontanen Termin zur Stallsichtung gemacht hatte. „Guten Morgen, Ariadna!“
„Guten Morgen, Jana!“, erwiderte ich lächelnd und schüttelte ich kurz die Hand. „Wir sind ein wenig früher dran als geplant.“
„Was sie mir natürlich wieder in die Schuhe schieben mag.“, klinkte sich nun auch Enéas in das Gespräch ein, während er zu uns trat. Auch er streckte der jungen Hofbesitzerin die Hand aus und stellte sich, mit einem verhaltenen Lächeln auf den Lippen, vor. „Enéas Vaio, freut mich. Ich bin Ariadnas Trainer.“
„Jana Mahlkamp, schön dich kennen zu lernen. Dich wird man dann auch des Öfteren mal hier sehen, nehm ich an?“, erwiderte Jana herzlich. Ich kam nicht umhin, mich direkt wohl zu fühlen, wenn auch Reiter anderer Reitweisen so freudig aufgenommen wurden.
„Genau. Ab und an muss ich ihr doch mal auf die Finger schauen.“, wusste Enéas charmant zu sticheln, während ich mich schon auf den Weg zum Transporter machte, aus dem ungeduldiges Scharren zu hören war.

„Da kann es jemand ja gar nicht erwarten, wieder in die Freiheit entlassen zu werden. Seine Box ist fertig, wir hatten uns ja darauf geeinigt, dass wir es erst einmal im Paddockstall versuchen, richtig?“
Ich nickte als Bestätigung auf Janas Frage und sah lächelnd zu Enéas, der diese Information sichtlich zufrieden zur Kenntnis nahm. Seine größte Sorge bestand wie immer darin, dass einer „seiner“ Vierbeiner, auch wenn nun mein Name auf der Urkunde stand, nicht artgerecht gehalten wurde – auch wenn er das so natürlich niemals zugeben würde.
„Genau, das dürfte eigentlich kein Problem darstellen. Er ist die Haltung in der Herde gewohnt, da gab es bisher außer den üblichen Raufereien unter jungen Pferden selten Probleme.“, wandte ich mich noch einmal an Jana, bevor ich vorne durch die seitliche Tür in den Transporter schlüpfte.
Sofort stob mir eine Schimmelnase entgegen, die in heller Aufregung ein Wiehern ausstieß, bevor er mir den Kopf wieder entgegen reckte um seine stets wohlverdienten – jedenfalls wenn es nach ihm ginge – Streicheleinheiten einzufordern.

„Hallo mein Schöner.“, flüsterte ich und vergrub meine Hände für einen kurzen Moment in seinem seidig weichen, aber doch recht vollen Fell. Ico reckte mir den Kopf noch ein wenig mehr entgegen, doch das forsche war nun verflogen. Es war ein kurzer Moment tiefer Innigkeit, ein kleines Wiedersehen zweier Gefährten, die für eine Weile getrennt waren.
„Können wir?“, tönte nun von außen Enéas Stimme und riss mich aus der trauten Zweisamkeit mit meinem Vierbeiner. Ich strich dem Schimmel noch einmal über seinen klugen Kopf, nickte und besann mich dann darauf, dass Enéas ein Nicken wohl nicht hatte wahrnehmen können.
„Jap!“, rief ich also zurück und löste mit flinken Fingern den losen Knoten des roten Stricks, der Ico wohl während der Fahrt ein wenig Beschäftigung verschafft hatte, so viele Fäden wie da plötzlich heraus ragten.

Als sich hinten die Klappe öffnete, wäre Ico wohl am liebsten direkt mit einem Satz hinaus gesprungen, doch ich hielt ihn sanft, aber bestimmt zurück, und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. Erst als die Klappe komplett am Boden lag und Enéas auch den Riegel hinten ausgehoben hatte, schnalzte ich einmal kurz mit der Zunge und trat mit dem Schimmel langsam und bedacht aus dem Transporter heraus. Ich wusste genau, wie fahrig Ico manchmal noch sein konnte und dass er jetzt auf den letzten Metern womöglich noch neben die Rampe trat und sich ernsthaft verletzte konnten wir nicht im Geringsten gebrauchen. Also ließen wir uns ein wenig mehr Zeit, als die alten Turnierhasen es wohl brauchten, aber wir kamen sicher außerhalb des Transporters an.
Kaum zurück in der „Freiheit“ plusterte sich Ico wie ein eitler Pfau auf und stieß ein helles Wiehern nach dem anderen aus, wobei er fast nicht nach kam, sich nach den Antworten umzudrehen. Er tänzelte ein wenig umher und schien ein wenig überfordert mit all den neuen Eindrücken, doch aus Erfahrung wusste ich, dass sich das mit den nächsten Tagen schnell legen würde, wenn er sich immer einer Herausforderung nach der anderen widmen können würde. Also strich ich ihm nur mit der freien Hand über den Hals und gewann nach und nach wieder seine Aufmerksamkeit.
„Ich muss zugeben, dass er bei weitem nicht nach einem dreijährigen aussieht.“, gab Jana lachend zu und wir stimmten ausgelassen ein.
„Nein, das tut er wirklich nicht. Aber er macht alles mit seinem Gemüt wieder wett, versprochen!“, warnte ich eher halbernst, während Ico der Hofbesitzerin seine neugierige Nase zu wandte.
„Na, dann wollen wir ihn mal in sein neues Zuhause bringen.“, schlug Jana nun vor und ich nickte zustimmend. „Ich hab ihm extra eine Box am Rand heraus gesucht, dann hat er ein wenig mehr Ruhe und wir müssen nur bei einem Boxennachbarn schauen, dass die zwei sich verstehen. Bisher hat er die Seite aber noch ganz für sich.“
Wir folgten Jana in einem recht flotten Tempo, wo Ico es doch kaum erwarten konnte, alles zu erkunden. Es war natürlich eine ziemlich große Umstellung für den Bub, aber das würde sich alles mit der Zeit legen, da war ich mir sicher. Ich kannte seinen Vater als sehr ruhigen Hengst, die Mutter war auch nicht viel anders und Ico hatte einfach noch dieses jugendlich-ungestüme, was ich an ihm so liebte. Am liebsten alles auf einmal und so schnell wie möglich!

So war es auch kein Wunder, dass er, erst einmal im Stall angekommen, sich kaum entscheiden konnte, in welche Richtung er die Nase nur zuerst wenden sollte. So viele neue Kumpanen! Und doch waren sie alle ein Stückchen von ihm getrennt. Einzig die Box direkt gegenüber der seinen war in direkter Nähe schon belegt, und eine neugierige Pferdenase reckte sich uns entgegen.
„Das ist Dionysos, genannt Joni. Er ist auch nicht viel älter als dein Ico.“, stellte Jana uns den Rappen vor, dessen Gesicht eine solch schöne Zeichnung hatte, dass ich es fast schade fand, dass Ico ausschimmelte und seine hübsche Zeichnung nicht behalten hatte. Ich streckte dem hübschen Wallach die flache Hand entgegen und fand sogleich eine weiche Nase in der selbigen.
„Schön, dich kennen zu lernen, Joni.“, witzelte ich. „Wir sind deine neuen Boxennachbarn.“
„Wir? Willst du auch da einziehen?“, erwartungsgemäß wurde mir ein solcher Satz gleich zum Verhängnis, als Enéas, der sich mit dem Ausladen beschäftigen wollte, wieder zu uns gesellte, den Sattel in der Hülle auf seinem Arm und einen Teil des restlichen Zubehörs mit der anderen Hand balancierend.
„Blödi!“, verhallte mein Versuch zu kontern effektlos in den Stallungen, während ich mir ein Grinsen jedoch nicht verkneifen konnte. Doch statt weiter auf diese Neckerei einzugehen, lotste ich meinen Schimmel, der Joni mittlerweile einen Ticken zu nah für meinen Geschmack kam, in seine neuen vier Wände. Kaum in der Box angelangt, hatte Ico auch schon den Paddock entdeckt, doch bevor ich ihn den erkunden lassen konnte, wollte ich ihn zumindest der Decke und der Transportgamaschen entledigen, die, wie mir nun auffiel, wir eigentlich schon längst hätten abnehmen können. Die Aufregung des Umzugs, dachte ich nur und zuckte fast unmerklich mit den Schultern.
„Einmal kurz still halten und du darfst raus, Pony.“, versuchte ich den Schimmel zu überzeugen obwohl ich doch wusste, dass das wohl nicht unbedingt funktionieren würde. „Ganz kurz!“
Jana kam mir zur Hilfe und hielt Ico für die Dauer des „Ausziehens“ fest, was er zum Anlass nahm, die junge Frau eingehend auf Leckereien zu untersuchen. An der Hosentasche schien er fündig geworden zu sein und versuchte mit spitzen Lippen den Leckerbissen für sich zu gewinnen.
„Hilfe!“, entfuhr es Jana lachend. „Hier ist akuter Leckerlidiebstahl im Gange!“ Sie schob den massigen Kopf meines Hengstes sanft zur Seite und sah mich fragend an. „Leckerchen okay?“
Ich nickte grinsend. „Klar, dann liebt er dich direkt!“

Als endlich auch die letzte Gamasche abgenommen und die Decke sorgfältig zusammen gefalten war, entließ ich Ico auch aus seinem Halfter, woraufhin er direkt einmal zum Paddock hinaus stob, um vielleicht andere Vierbeiner zu entdecken. Es folgte nun in unregelmäßigen Abständen ein Wiehern seinerseits und von irgendwo aus einem der anderen Ställe eine Antwort. Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf bei dem Gedanken, dass er wohl am liebsten jedes einzelne Pferd persönlich begrüßt hätte, doch so ließ ich ihn erst einmal bei seinem Prozedere und schloss die Boxentür sorgfältig hinter mir.
„Fertig?“, sah Enéas mich fragend an. „Endlich? Ich hab dir schon den halben Hausstand in deinem Spind verstaut.“
„Danke dir!“, ich lächelte ihn aufrichtig an und freute mich schon auf die Stunden, wenn er hier herüber fahren konnte oder ich das Hängertraining mit einer Einheit bei ihm und den Winters verbinden konnte. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, weckte Jana mich aus dem kurzen Tagtraum.
„Einige unserer Einsteller sitzen gerade im Stübchen zusammen, wollt ihr mitkommen und die anderen direkt mal kennen lernen?“, schlug sie vor und ich nickte erfreut. Enéas jedoch sah nachdenklich auf die Uhr.
„Ich fürchte, ich muss passen.“, er setzte sein entschuldigendstes Lächeln auf. „Zuhause wartet der ein oder andere Vierbeiner auf seine Einheit. Hat mich sehr gefreut, dich kennen zu lernen, Jana. Wir sehen uns bestimmt bald!“
Er schüttelte Janas Hand zum Abschied und schenkte mir eine kurze, aber sehr herzliche Umarmung, bevor der Dunkelhaarige noch einmal winkte und sich dann von uns entfernte, um den Heimweg zu den Winters anzutreten.

„Wollen wir dann?“, fragte Jana freundlich lächelnd und ich schickte mich lächelnd an, ihr zum Reiterstübchen zu folgen. Auch wenn sie mir gestern den ganzen Hof einmal gezeigt hatte, würde es mich eine Weile kosten, bis ich mich hier wie selbstverständlich bewegen würde. Doch irgendetwas sagte mir, dass das vielleicht nicht allzu lange dauern dürfte.
„Ich glaube, die halbe aktuelle Belegschaft hat sich zum Frühstück versammelt. Aber es sind nicht so viele, du dürftest dich also relativ schnell einfinden. Die Mädels sind wirklich klasse.“, verfiel Jana ein wenig ins Schwärmen, während wir über den Hof schritten. Wir steuerten die große Reithalle an und gingen die letzten paar Schritte zum Reiterstübchen hinauf. Gerade als mich eine Welle der Nervosität überfallen wollten, hörte ich schon die ausgelassenen Gespräche, die aus dem warmen Stübchen drangen und mich, ähnlich wie Mathis Kaffee gestern, irgendwie in allem bestärkten.
So trat ich eben mal nicht als das schüchterne Mädchen in das Reiterstübchen, sondern lächelnd, offen und voller Freude die neuen Stallkameradinnen kennen zu lernen.
Es dauerte eine Weile, bis ich mich allen vorgestellt hatte – Etiquette muss schließlich sein! – doch schließlich ließ ich mich zwischen Bianca und Erin nieder, mit Stefanie, Ellen, Anisja und Jana um uns herum verteilt. Jana reichte mir eine Tasse mit dampfendem Tee und ich nahm sie dankbar entgegen, wo es mich doch so ganz ohne Jacke beinahe noch ein wenig fröstelte.

„Schön, dass noch ein neues Gesicht den Weg hier her gefunden hat.“, lächelte Stefanie mir entgegen und es klang wirklich aufrichtig. „Da werden die Stallungen ja doch langsam voll. Apropos, wo steht deiner denn?“
„Im Paddockstall, ganz am Rand. Wir wollten mal testen, ob er sich da einleben kann, weil er eigentlich die ganze Zeit nur am herum streunern ist.“, erwiderte ich lachend.
„Wie hieß er noch gleich?“, schaltete sich nun auch Anisja in das Gespräch ein, was ein paar der Mädchen zum Lachen brachte. „Ja was denn? Ich muss doch wissen, wie Jonis neuer Nachbar heißt!“
Auch ich stimmte in das ausgelassene Lachen ein, doch verpasste nicht, Ani die gewünschte Antwort zu geben. „Icosaedro, aber ich ruf ihn meist Ico oder Pony. Auch wenn er mit letzterem außer dem Hunger nicht viel gemein hat.“
„Was machst du denn so mit ihm? Er scheint ja noch ziemlich jung zu sein.“, wandte sich Ellen an mich und schaute interessiert drein.
„Ico ist ein klassisch gezogener Lusitano, deswegen wird er nicht in der Dressur geritten werden, sondern in der Doma Vaquera. Da sind wir gerade dabei die Grundsteine der Ausbildung zu legen, das läuft da alles etwas anders, als in der klassisch englischen Reitweise. Komplett allein mach ich das aber nicht, deswegen wird mein Trainer ab und an vorbei schauen und uns auf dem rechten Weg halten.“, erklärte ich begeistert und bemerkte erschrocken, dass ich ein wenig zu weit ausgeholt hatte. „Entschuldigt, das interessiert euch wahrscheinlich gar nicht so.“
„Ach, quatsch!“, wusste Bianca zu besänftigen. „Wir alle verfallen doch regelmäßig ins Schwärmen, da darfst du das auch.“
„Das beruhigt mich, wirklich! Aber nun erzählt mir mal von euren Schützlingen, die mag ich ja auch kennen lernen…“, ich blickte interessiert in die Runde und lauschte gespannt den Erzählungen über die verschiedensten Vierbeiner, die alle hier unter einem, na gut, zugegeben unter mehreren Dächern wohnten.

„Bist du sicher, dass du dich uns nicht anschließen magst?“ Erin sah mich lächelnd an, als ich mich gerade zum Gehen wenden wollte.
„Ich glaube, für heute lass ich den Kleinen erst einmal ankommen aber in den nächsten Tagen komme ich sehr, sehr gerne darauf zurück, okay?“, erwiderte ich lächelnd und ehrlich erfreut, dass Erin und Bianca mich auf ihren Ausritt einladen wollten.
„Verständlich. Man will ihn ja nicht überfordern.“, nickte Bianca verständnisvoll und die beiden winkten mir noch einmal lächelnd zu bevor sie sich auf den Weg machten, um ihre beiden Wallache von der Parzelle zu holen, auf der sie den Tag verbracht hatten.

Ich hingegen wandte mich nach links, um noch einmal nach meinem Schimmel zu sehen. Wir hatten eine ganze Weile zusammen im Stübchen gesessen und ich kam einfach nicht umhin, mich hier direkt willkommen zu fühlen. Zwar hatte ich vorher immer Bedenken großen Ställen gegenüber gehabt – deswegen hatte Ico auch nie bei den Winters selbst gestanden, auch wenn ich im Nachhinein einsehen muss, dass ich ihnen damit Unrecht getan habe – doch hier fühlte man sich einfach wohl. Es gab nicht diese elitäre Aufteilung, die man sonst des Öfteren fand und auch von den Reitweisen waren hier die unterschiedlichsten vertreten, sodass ich mich mit Ico nicht würde verstecken müssen.

In diese Gedanken versunken, trugen mich meine Schritte zurück zu Icos Box, doch ich hatte noch keine zwei Schritte in die Stallgasse gesetzt, als mich schon ein helles Wiehern begrüßte. Ich schmunzelte ein wenig.
„Ico! Du dachtest doch nicht, ich lasse dich hier alleine, oder?“, lächelte ich amüsiert, während er seine samtene Nase in meine Handflächen bettete. „Würd ich nie tun, hörst du? Nie!“
Das war gelogen. Jedenfalls in Teilen. Ico war nicht mein einziges Pferd und doch war er gerade der einzige hier. Ich spürte wie eine leichte Welle von Wehmut mich erfasste und widmete mich voller Hingabe dem Liebkosen seines hübschen Kopfes.

Vor Ico hatte ich bereits ein weiteres Pferd gehabt, das in Enéas Obhut auf dem Winterschen Gut stand, Zlatan. Ich schmunzelte selbst jedes Mal aufs Neue, wenn ich an seinen Namen dachte, aber der portugiesische war einfach ein Zungenbrecher der Art, dass man wirklich immer darüber stolperte und so war der dunkle damals zu seinem Spitznamen gekommen. Ich hatte ihn vorerst zurück lassen müssen, bis ich mich hier eingelebt hatte und vor allem bis er wieder vollkommen genesen war. Im Spätsommer hatte es uns auf einem Ausritt mal hingerafft und Zlatan hatte es ein wenig heftiger getroffen als mich, die ich mit ein paar Kratzern davon gekommen war. Der Wallach hatte sich an der Sehne verletzt und hatte bei den Winters, unter anderem dank eines Aquatrainers, die bestmöglichen Chancen wieder vollkommen reitbar zu werden und so hatte ich nicht lange zögern müssen, um ihn in Enéas Obhut zu geben, der sich voller Hingabe seiner Pflege widmete. Dennoch fühlte ich mich für einen Moment von Wehmut erfüllt, dass ich einen meiner beiden Vierbeiner „im Stich gelassen“ hatte, auch wenn es natürlich irgendwie die einzig richtige Entscheidung zum Wohl des Pferdes gewesen war.

Mit einem forschen Stupser holte mich die Schimmelnase wieder zurück ins Hier und Jetzt und da forderte er meine ungeteilte Aufmerksamkeit.

„Entschuldige.“, murmelte ich leise und kuschelte mich an den massigen Hals des jungen Hengstes. „Bald holen wir den großen Bruder auch hier herüber und dann gehöre ich ungeteilt euch.“
Es verging noch eine ganze Weile, in der ich einfach nur so da stand und die Anwesenheit von Ico genoss, seinen Kopf liebkoste oder ihn an der Lieblingsstelle hinter seinen Ohren kraulte, bis er seine Augen fast komplett geschlossen hatte. Schließlich war es ein Anruf von Joris, der mich aus dieser trauten Zweisamkeit hinaus lockte und mich für den Rest des Tages von Ico verabschieden ließ. Er erinnerte mich an das gemeinsame Einkaufen, das ich, zugegebenermaßen, vollkommen vergessen hatte.

„Ich schau heute Abend noch einmal kurz herein, Pony.“, murmelte ich und strich dem Schimmel noch einmal über die Nase, bevor ich mich zum Gehen wandte – nicht jedoch, ohne mich am Ende der Stallgasse noch einmal umzudrehen, um zu sehen wie Ico sich bereits wieder auf den Paddock begeben hatte.

Mit einem besänftigten Lächeln auf den Lippen trat ich den Weg zum Parkplatz an, wo mich mein Bruder und mein vollkommen durchgeknallter Mitbewohner bereits erwarteten. Ohne, dass sie gefragt hätten, verfiel ich in einen Monolog über den Stall, die Leute, Ico und all das, was uns hier erwarten würde. Mathis grinste mich an und schien sich zu freuen, dass ich einen schönen Morgen hatte, doch in den Augen meines Bruders sah ich plötzlich eine tiefe Ruhe, so als hätte er sich ernsthaft Sorgen gemacht, ich würde wieder nicht richtig ankommen. Mild lächelnd legte ich ihm eine Hand auf die Schulter und drückte sie sanft, bevor ich mich im Anblick der Hofeinfahrt vollkommen in meinen Gedanken verlor. In den Gedanken über das Hier und Jetzt, was Ico gerade wohl anstellte, über das was wir morgen anstellen würden – und wann ich in der Lage sein würde, auch Zlatan hier her zu holen. Aber bei allem blieb dieses ruhige Lächeln auf meinen Lippen – und das war ein verdammt gutes Gefühl.

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