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#18 | [Zoey] The day beforde christmas

in Past 25.05.2017 11:23
von Darcy • 114 Beiträge | 160 Punkte

Der Tag vor Weihnachten war für Zoey ein ziemlich anstrengender Tag. Während andere sich auf die Feiertage freuten, hatte sie Stress. Es war noch keine Woche her das sie raus gefunden hatte, das Jamie von Vincent verklagt wurde. Dazu hatten sich ihre Eltern angekündigt. Sie wollte Heiligabend mit ihr essen gehen und über die Feiertage in Rabnitz bleiben. Aber als erstes musste sie mit Vincent reden. Seit Samstag Abend hatte sie schon nicht mehr mit ihm gesprochen. Bereits nach dem zweiten klingeln hob er ab.
„Hey“
….
„Es tut mir leid wegen Samstag Abend, ich hab mich kindisch verhalten“
….
„Ja ich weiß, aber ich war geschockt und auch sauer.“
….
„Du hättest mir ja sagen können gegen wen du da klagst“
….
„Danke Jamie wir schreiben okay?“
….
„Bye“

Nun musste sie aber ihren Fokus erst mal wieder auf Jamie Whitecomb legen. Ja und da Zoey die Chefin war, hatte sie Marianne heute morgen wieder nach Hause geschickt und auch Markus gleich mit. Die beiden Streithähne in ihrem Empfangsbereich wollte sie heute nicht auch noch ertragen. Was hatte sie sich da nur angetan?
Schließlich verließ sie ihre Kanzlei und fuhr zum Rabnitzer Hauptsitz von Veslands Welt der Betten. Das letzte Hindernis was sie nun von Jamie abhielt war sein Sekretär. Scott Heidemann stand auf seinem Schild. Der Mann war hartnäckig.
„Wenn sie keinen Termin haben, kann ich sie nicht zu Herrn Whitecomb lassen“ beharrte er erneut
„Hörn sie zu Scott. Ich weiß es ist ihr Job, aber ich muss mit ihm reden. Er wird auch mit mir reden wollen“
„Entschuldigen sie Frau …?“
„Williams“
„Frau Williams, Herr Whitecomb will derzeit nicht gestört werden. Bitte gehen sie“
Dieser Kerl war genau so stur wie Marianne auch. Aber dafür bezahlte sie ihre Sekretärin ja auch, damit sie ihre Ruhe hatte. Verzweifelt sah sie sich um. Irgendwer musste ihr doch helfen können. Als wenn es das Schicksal so wollte bog ihre Rettung auch schon um die Ecke.
„Isabell!“ rief sie erfreut und Jamies Schwester hob den Blick. Als sie Zoey erkannte fing sie an zu lächeln.
„Zoey, schön dich zu sehen“
„Ich muss mit deinem Bruder sprechen, komme aber an seinem Wachhund nicht vorbei“
Währen Isabell auflachte hörte man von seinem „Wachhund“ nur ein empörtes schnauben.
„Scott macht auch nur seinen Job, aber komm mit ich bring dich zu Jamie“
„Danke“

2 Minuten später saß sie in einem Sesselartigen Stuhl Jamie gegenüber. Während er noch am Telefonieren war nutzte sie dies um ihm noch ein mal zu mustern. Anzug und Krawatte standen ihm gut und auch sonst war er viel erwachsender geworden als vor 10 Jahren.
„Was kann ich für dich tun“ fragte er sie, nachdem er das Telefonat beendigt hatte.
„Es geht um diese Klagesache“
„Ich dachte da kannst du mir nicht bei helfen?“
„Jamie hör zu ich kann es echt nicht. Auch wenn ich offiziell nicht mit drauf stehe, ich habe den Entwurf gemacht. Damit schon stehe ich im Interessenkonflikt. Außerdem hast du mir eine ganz andere Gesichte dazu erzählt als Vincent. Ich weiß nicht wem ich glauben soll, aber Vincent ist nun mal mein bester Freund“
„Es tut mir leid Zoey, nach alle dem was zwischen uns passiert ist, hätte ich damit nicht zur dir kommen sollen“
„Quatsch Jamie, du hast mich um Rat in einer Fachlichen Sache gebeten und den würde ich dir jederzeit geben, egal was zwischen uns mal war“
„Würdest du mir auch in einer privaten Sache helfen?“ fragte er sie nachdem er sich mit den Finger schon wieder durchs Haar gefahren war.
„Was hast du angestellt?“ lachte sie
„Ich brauche ein Pferd“ haute er dann auch gleich raus.
„Ein Pferd?? Wofür brauchst DU ein Pferd?“

Doch bevor er ihr diese Frage beantworten konnte folgt die Bürotür laut krachend auf. Jamie seufze leise und rollte mit den Augen bevor ein vielleicht 9 Jähriges Mädchen platz auf seinen Oberschenkeln nahm.
„Nina Schatz du sollst die Tür nicht immer so aufknallen. Irgendwann ist die Wand dahinter wirklich Schrott und die Tür gleich mit“
„Sorry Daddy“ murmelte diese strahlte dann aber auch gleich wieder los.
„Wo steckt deinen Mama?“
„Ist bei Tante Isa“

Zoey bekam von der ganzen Unterhaltung der zwei nichts mit. Die Wörter „Daddy“ und „Tante Isa“ waren das was sie hörte, mehr nicht. Panik stieg in ihr auf und sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. „Ich … muss … los“ stotterte sie daher nur und stand auf.
„Zoey bitte warte“ hörte sie hinter sich Jamie doch sie schüttelte nur mit dem Kopf und hatte schon fast die Bürotür erreicht, als sich eine kleine Hand um ihre schloss und dran zog.
„Bitte“ hörte sie das kleine Mädchen nur sagen und sie drehte sich um.
„Ich bin Nina und du bist bestimmt Zoey, oder?“
Mehr als ein Nicken brach sie nicht zustanden
„Daddy hat viel von dir erzählt, das du eine gute Freundin bist und das er dich schon lange kennt“ das Mädchen, was sich als Nina, vorgestellt hatte, stand mit ihren langen braunen Haaren vor ihr und hielt nach wie vor ihre Hand. Nervös sah Zoey zu Jamie. Dieser war mittlerweile aufgestanden und um seinen Schreibtisch herum gekommen. Auch er sah mich an. Allerdings war sein Blick eher flehend.
„Nina lässt du mich mit Zoey erlein?“ bat er seine Tochter und diese nickte und noch bevor er was weiteres sagen konnte flog die Tür wieder ins Schloss. Erschrocken fuhr Zoey zusammen.

Es dauerte eine ganze weile bis sie sich wieder beruhigt hatte. Doch schließlich saß sie wieder in diesem Sesselartigen Stuhl und Jamie setzte sich in den zweiten Stuhl neben ihr. Diesen drehte er aber so das sie am Enden sich Gegenüber saßen. Danach nahm er ihre zitternden Hände in seine und drücke sie leicht.
„Es tut mir leid“ sagte er vorsichtig und Zoey brauchte zwei Anläufe bevor sie ihm antworten konnte „Was tut dir leid?“
„Das alles ich hätte es dir gerne anderes erklärt“
„Was anders erklärt?“
„Wieso ich dich vor 10 Jahren einfach hab stehen gelassen“
Zoey zog scharf die Luft ein und versuchte dann ihre Hände von seinen zu lösen, doch Jamies griff wurde nur minimal fester.
„Lass es mich bitte erklären“ bat er erneut und sie nickte nur
„Du weißt das ich nicht grade wie ein heiliger gelebt habe als Teenie. Viele Mädchen und keine länger als eine Nach. Früher fand ich es toll, doch heute bin ich gewiss nicht mehr drauf stolz. Ja und dann lernte ich dich kennen und eigentlich solltest auch nur die nächste sein. Ja und dann lernte ich dich kennen und irgendwas in mir verändert sich. Ich wollte dich nicht nur für eine Nacht. Ich wollte mehr von dir und ich war bereit mich für dich zu ändern. … Nach unserem zweiten Date war ich auf Wolke sieben und dann klingelte das Telefon. Ich hab Tia 3 Monate zuvor „kennen gelernt“ und an diesem Abend hat sie mir erzählt das sie schwanger war … von mir. Ich musste mich entscheiden, entweder lasse ich die Frau stehen, die mir den Kopf verdreht hat und für die ich bereit war mich zu ändern oder ich lasse eine Frau auf der Straße leben, die schwanger war mit meinem Kind. Tias Eltern waren streng und als sie raus fanden das ihre Tochter schwanger war musste sie wählen. Das Kind oder ein Zuhause. … Ich bin nach Rabnitz gekommen und habe sie Unterstützt, habe ihr geholfen wo ich nur konnte“
„Warum hast du dich nie bei mir gemeldet?“
„Ich wollte es als Nina auf der Welt war, aber du warst mitten im Abitur und ich wollte dich da nicht mit reinziehen. Du weißt das unsere Familie immer viel in der Presse war und das noch heute so ist. Egal was ich mache, am nächsten morgen steht es in irgendwelchen Klatschblättern. Ich habe viele getan, damit meine Tochter in ruhe aufwachsen kann. Sie trägt nicht meinen Namen sondern den ihrer Mutter. Ich kann sie nur hier sehen oder in meinen eigenen Wänden. Sie reitet für ihr leben gerne, aber ich bin noch nie live dabei gewesen, weil ich nicht will das die Leute anfangen zu spekulieren“
„Aber du hast so viele Mitarbeiter hier, wenn sie hier rein und raus läuft, was denken den die anderen?“
„Isa ist die einzige hier die es weiß. Scott wird sich sicherlich seinen Teil denken, aber er ist mir so loyal, dass er nichts sagt und für die anderen ist Nina die Tochter einer alleinerziehenden Mutter die Isas Assistentin ist“
„Jamie“ flüsterte sie leise
„Laut Ninas Mutter, Tia, soll sie eine gute Reiterin sein und ihr Reitlehrer sagt, wenn sie weiter kommen soll, muss sie runter von den Schulpferden und ein eigenes Pferd haben“
Dieses mal war es Zoey die seine Hände drückte „Ich komme mit, lass uns eine Pony für deine Tochter kaufen“
„Ein Pferd“ korrigierte Jamie sie
„Wieso ein Pferd?“ fragte sie irritiert
„Weil sie jetzt auch eins reitet und wer weiß vielleicht fange ich ja auch an“
„DU?“ lachte Zoey
„Ja ich“ sagte er traurig „Dann kann ich wenigstens etwas mit meiner Tochter machen“

Eine Stunde später war sie mit Jamie auf dem weg nach Sandefeld zum Hofkomplex Lindenhof. Warum genau sie ihn jetzt begleitet wusste sie nicht. Vielleicht weil sie ihm verstand und mittlerweile auch verstand wieso er so gehandelt hat wie er gehandelt hat. Bevor sie losgefahren waren hatten sie noch einen kurzen Abstecher erst zu Jamie und dann zu ihr gemacht. In Anzug und Krawatte konnte man schließlich kein Pferd kaufen.
„Zoey das ganze tut mir nach wie vor leid und ich hoffe das wir irgendwann Freunde werden können“ sagte Jamie irgendwann in die stille hinein.
„Ich weiß es nicht Jamie, aber wir können es versuchen“ und den Rest der fahrt schwiegen sie.

Es fing bereits an zu dämmern als Jamie seinen Wagen auf dem Parkplatz des Hofkomplexes Lindenhof lenkte. Dort wurden sie bereits von einer blonden Frau erwartet. Sie stellte sich als „Bianca Illmer“ vor. Jamie schüttelte kurz ihre Hand und stellte dann Zoey vor.
„Freut mich“ lächelte Zoey und folgte ihr dann in einen der Stallungen. Dort stand bereits eine braune Stute auf der Stallgasse. Neugierig spitzte sie die Ohren und schnüffelte an ihrer Hand bevor sie ihre Stirn kraulte. Zufrieden schloss die Stute die Augen und Zoey strich ihr noch ein mal über die Blesse bevor sie einige Schritte zurück machte.
„Ich hab derzeit leider nur diese eine Stute die auf ihren Wunsch hin passt“ erklärte Bianca bevor sie uns ihre Reiterin Angela Rosenberg vorstellte. Die Rotblonde Frau zog in diesem Moment den Sattelgurt der Stute an und griff danach zu der Trense.
Während Angela die Stute die Trense anlegte schlenderten Zoey, Jamie und Bianca schon weiter in die große Reithalle wo einige Sprünge standen. Bianca fing an von der Stute zur erzählen und kurz darauf kam diese mit Angela in der Halle.

Gespannt lauschte sie Biancas Erzählungen und behielt dabei die braune Stute im Auge. Entspannt Schritt sie am langen Zügel durch die Halle. Auch Jamie schien die Stute zu beobachten und Zoey konnte sich eine schmunzeln nicht verkneifen „Wie viele Pferd hast du dir angesehen?“
„Keine Ahnung ich weiß es nicht mehr“ murmelte er
„Du hast keine Ahnung, oder?“ lachte sie
„Definitiv nicht“ gestand er ihr
Schmunzelnd lehnte sich Zoey an die Bande und beobachte weiterhin die Stute. Diese Trabte und galoppierte danach fleißig durch die Halle, schien dabei aber brav zu sein. Ihr Blick wanderte weiter zu Bianca die sie fragend an sah.
„Bevor du jetzt was falsches denkt. Das Pferd ist für ein junges Mädchen und da Jamie keine Ahnung hat, bin ich mit gekommen“
„Ich hab mir grade schon sorgen gemacht“
„Nein brauchst du nicht. So wie ich Jamie einschätze wird Nina auch Unterstützung bei dem Pferd kriegen“
„Willst du sie ausprobieren?“
Uff, das hatte sie eigentlich nicht geplant gehabt, aber warum nicht? Also nickte sie.

5 Minuten später hatte sie von Bianca eine Kappe bekommen und saß im Sattel der braunen Stute. Auch unter ihr Schritt die Stute am langen Zügel entspannt durch die Halle. Nach dem Zoey sich an den fleißigen Schritt der Stute gewöhnt hatte, verkürzte sie die Zügel etwas und spielte kurz mit ihren Händen. Sofort kippte der Kopf von der braunen Stute ab und schnell lobte sie sie. Danach spannte sie die Unterschenkel an. Sofort trabte die Stute fleißig an und sie brauchte etwas bis sie im Rhythmus war, da die Stute doch recht flott durch die Halle trabte.
„Wie heißt sie eigentlich?“ rief sie durch die Halle
„Shakira“ antworteten Angela und Bianca gleichzeitig.
„Brave Maus“ lobte sie die Stute und wandet auf den Zirkel ab, bevor sie einen Handwechsel einleitete. Weiterhin lief sie im fleißigen Tempo durch die Halle, aber die hatte keine Sekunde das Gefühl das sie zu schnell wurde und was passierte. Jetzt wollte sie es aber genau wissen und fing an sitzen zu bleiben. Die Stute war ja schon warm. Allerdings war das im Springsattel nicht ganz einfach, aber es klappte. Zum antesten spannte sie etwas ihr Kreuz an und gab einige leichte halbe Paraden. Sofort trat die Stute vermehrt unter und setzte sich auf die Hinterhand, verlor aber nicht ihren Fleiß.
„Brav“ lobte sie erneut und schickte dann die Stute los. Die Rahmenerweiterung für ein Springpferd war gut. Ohne auch nur einen Schritt zu veränder sprang Shakira im Galopp an und drehte weiter ihre Runden. Egal was Zoey in den nächsten Minuten verlangte, die Stute spulte das Programm ab. Versammlung, fliegende Wechsel, Tempounterscheide und vieles mehr klappte ohne Probleme.

Sie war so auf die Stute konzentriert gewesen, das sie gar nicht mitbekommen hatte, das Bianca und Angela die Sprünge runter gebaut hatten.
„Ich bin Dressurreiter“ warf sie ein
„Mach dir keine Sorge, sie bringt dich heile rüber“ versicherte Bianca ihr und so ritt sie das erste Kreuz an. Sofort spitzte die Stute die Ohren, hob leicht den Kopf und zog etwas an. Ohne große mühe galoppierte die Stute über das Kreuz. Immer wieder erhöhten die beiden Frauen das Hindernis und am Ende sprang Zoey sogar einen kleinen L-Parcours. Strahlend ritt sie die Stute ab und ließ sie danach am langen Zügel im Schritt durch die Halle gehen.

Am Ende übergab sie die Stute wieder an Angela und blickte den beiden noch hinterher. Es war nicht ihre Art einfach ein Pferd in anderen Hände zu geben, aber es war ja auch nicht ihres.
„Also?“ fragte Jamie sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Du wärst schön doof, wenn du die Stute nicht kaufen würdest. Ich hab Nina zwar nie reiten sehen, aber ich glaube sie ist perfekt“
„Ich kauf sie“ meinte dieser nun an Bianca und diese lachte. Gemeinsam gingen sie in ihr Büro und klärten den Papierkram. Dabei wurden auch noch die wichtigsten Sachen besprochen und am Ende gehörte die Stute Jamie. Doch bevor sie zu ihm uns seine Tochter ziehen würde, würde sie noch bei Bianca bleiben.


zuletzt bearbeitet 25.05.2017 15:00 | nach oben springen


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