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  • NennlisteDatum04.09.2020 09:51
    Thema von biaggi im Forum biaggi

    Bei stoga abgeguckt und für super befunden :D Danke für die Idee ^^

    (Pony)Springen L
    Minette - Gut van Steuben - Saskia Pöhlich

    (Pony)Springen A**
    Max - Gut van Steuben - Saskia Pöhlich

    (Pony)Dressur L Trense
    Minette - Gut van Steuben - Saskia Pöhlich
    Max - Gut van Steuben - Saskia Pöhlich

    (Pony)VS L
    Minette - Gut van Steuben - Saskia Pöhlich

    Horse Agility Leicht
    Minette - Gut van Steuben - Saskia Pöhlich
    Max - Gut van Steuben - Saskia Pöhlich

    Springen M*
    Spiel auf Zeit - Gut van Steuben - Bianca Rinke

    Springen M**
    Wonder World DC - Gut van Steuben - Bianca Rinke

    Wallachschau
    Wonder World DC - Gut van Steuben - Bianca Rinke
    Max - Gut van Steuben - Saskia Pöhlich

  • Saskia PöhlichDatum06.05.2020 16:56
    Foren-Beitrag von biaggi im Thema Saskia Pöhlich

  • Saskia PöhlichDatum06.05.2020 16:54
    Thema von biaggi im Forum Charaktervorstellung


    (c) TeenIdols


    Über die Person:

    Name: Saskia Pöhlich
    Geburtsdatum 16.02.90
    Familienstand: single
    Familie: später
    Freunde: Bianca Rinke
    Bekannte: kommt noch
    Weitere Bilder: #1, #2, #3, #4, #5, #6, #7

    ~**~**~**~**~**~**~**~


    die Arbeit:

    Job: folgt
    Chef: gerade keiner
    Kollegen: -

    ~**~**~**~**~**~**~**~


    Sonstiges:

    Pferde: Minette "Minnie" und Max "Max"
    Beschreibung: Saskia ist eine aufgeschlossene Person, die sich für fast nichts zu schade ist. Manchmal könnte man denken, ihr Weg ist voller Fettnäpfchen - aber solche Tage überwiegen zum Glück nicht.

  • Bianca RinkeDatum06.05.2020 16:37
    Foren-Beitrag von biaggi im Thema Bianca Rinke

  • Deckhengstsuche für Spielchen [offen]Datum16.08.2018 16:30
    Thema von biaggi im Forum Auf dem Hof

    Hallo ihr Lieben :)
    Biancas Stute Spiel auf Zeit soll 2019 gedeckt werden. Nun steht so ganz langsam die Suche nach einem geeigneten Hengst an. Noch ist tatsächlich kein Würfel gefallen, wir schauen mal. Ich dachte mir jedenfalls, dass Bianca ihre Mitstreiter vom Hof fragen könnte und das zu einem lustigen Gespräch / Abend im Stübchen wird. Gerne darf sich jeder mit seinen Vorschlägen einbringen. Nur wichtig: Hengst sollte 1 Gen verlinkt haben und Springschwerpunkt haben :)


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    Aufregung war gar kein Ausdruck für das Gefühl, welches mich beschlich, wenn ich an mein Vorhaben im nächsten Jahr dachte. Ein eigenes Fohlen von meiner eigenen Stute, der Traum eines jeden Stutenbesitzers schlechthin. Der sollte nun endlich wahr werden. "Ein Jahr Pause tut ihr sicherlich nicht weh und ich hab mit Walley ja dennoch einen Partner fürs Turnier", murmelte ich so vor mich hin. Das hörte sich nach keinem schlechten Plan an. Doch war sollte der Vater des Fohlens werden? Dies war derzeit allgegenwärtig in meinem Kopf, also sprichwörtlich die Frage aller Fragen.
    Mit einem Stapel Kataloge in der Hand machte ich mir das Stübchentüre öffnen ziemlich schwer, letztendlich sprang die Tür aber auf und ich fiel 'mit der Tür ins Haus'.

  • Zusammen Züchten?Datum26.09.2017 13:28
    Foren-Beitrag von biaggi im Thema Zusammen Züchten?

    Das gleiche wie bei Leonie ist es bei Bianca. Vielleicht wird Spielchen mal gedeckt, aber sie soll keine reine Zuchtstute sein und das eine oder auch ein zweites Fohlen wird eher eine Ausnahme bleiben. Ansonsten würde mir maximal einfallen, dass die Fohlen eben derweile an Aufzuchtsplätze gegeben werden (wir haben ja alle größere Höfe, wo das kein Problem storytechnisch sein sollte).

  • Gemeinsamer Thread im Treff?Datum26.09.2017 13:25
    Foren-Beitrag von biaggi im Thema Gemeinsamer Thread im Treff?

    Finde den Vorschlag gut und bin dafür *faehnchen*
    Ich denke, wir sind auch alle in dem Alter, dass keiner Unfug in dem Thread anstellt. :)

  • 6 - Teamplayer (Reitstunde)Datum22.03.2017 12:12
    Thema von biaggi im Forum Past

    TEAMPLAYER

    (Reitstunde)


    Oh ha! Vor Erstaunen schaute ich noch einmal auf meine Armbanduhr. Jaja – der obligatorische Blick auf die Uhr kommt irgendwie in jedem meiner Erzählungen über den Alltag mit Walley vor. Doch heute war alles anders. Keine schnellen Schritte, kein hektisches Gewinke, weil mal wieder ein Senior im Auto vor mir den Unterschied zwischen 50 Km/h und Schritttempo nicht verstand und vor Allem auch kein fürchterliches nach Luft geringe, als ich an der Box meines Pferdes angekommen war. Nein, heute hatte ich mir meine Zeit mal gut eingeteilt.


    Leises Vogelgezwitscher und ein paar sanfte Sonnenstrahlen weckten mich. Kein nerviges „äht äht“ von meiner Hass-Liebe, dem Wecker. Warum auch? Schließlich war ja Samstag und ich hatte frei!
    „Guten Morgen“, säuselte mir eine wohlbekannte Stimme ruhig ins Ohr und mit ihr kam ein Duft von warmen Kakao ins Zimmer. Gleich darauf wurde ich von mehreren Küssen überhäuft. „Hey, womit verdiene ich das denn?“, fragte ich in Elias‘ Richtung, der nun seinerseits überrascht drein blickte. „Ich weiß nicht… vermutlich weil ich dich liebe?!“ Dieser Sarkasmus zum frühen Morgen. „Los jetzt, endlich raus aus den Federn! Ich war heute schon fleißig.“ Und schon war mein Freund zur Schlafzimmertür hinaus verschwunden. Der Duft, welcher durch die geschlossene Tür zog, war wirklich unwiderstehlich, sodass ich mich zum Aufstehen nicht zweimal bitten ließ. Schnell machte ich mich im Badezimmer fertig und schlüpfte in meine Stallklamotten.
    „Was ist denn heute geplant?“, fragte mich mein Freund, als wir mit dem Frühstück begonnen hatten. „Nun, ich habe dann später noch eine Reitstunde mit Walley, zur Überprüfung und Verbesserung. Was heute Abend aber noch so geht, kein Plan. Aber vielleicht kannst du die Anderen zu irgendetwas mit ins Boot holen?“ Wir unter uns Freunden hatten schon lang nichts mehr gemeinsam gemacht und es wurde mal wieder Zeit für ein paar schöne Stunden. „Das klingt gut! Ich wollte sowieso noch das Auto waschen. Das kann ich ja dann machen, wenn du weg bist.“ Ich nickte, um meine Einverständnis zu bekunden.
    Zusammen beendeten wir unser üppiges Frühstück, welches aus leckeren Brötchen, Rührei und einem Pfannkuchen zum Abschluss bestanden hatte. „Ich mach dann mal los!“, rief ich freudestrahlend zu Elias, gab ihm einen Abschiedskuss und war dann auch schon zur Haustür hinaus entschwunden.
    Ich freute mich ja immer noch wie am ersten Tag, jedes Mal wenn ich den mir inzwischen sehr bekannten Weg zum Reitverein Eichenau zurücklegte. Walley war wirklich mein Ein und Alles – neben Elias natürlich. Wir ergänzten uns mittlerweile prächtig und waren doch, entgegen manch böser Zungen, zu einem guten Team zusammengewachsen. Auch einige Turniere waren wir gegangen und absolvierten diese zu meiner Zufriedenheit mit Bravour. Zwar war nie eine goldene Schleife in der letzten Zeit dabei, aber Erfahrung hatten wir allemal gesammelt und einige schöne Platzierungen bei durchaus namenhaften Veranstaltern und bekannter Konkurrenz sprangen dabei heraus.
    Auch Walley schien die ganze Prozedur Spaß zu machen- Er war ja schon immer ein Turnierpferd, dem auch die größte Veranstaltung nichts ausmachte. Und solange ich beruflich am Wochenende nicht eingespannt war und ebenfalls an den Turnieren dieser Welt Freude hatte – warum nicht? Sicher ist es ein wenig verschrien, als angemeldete Freizeitreiterin so oft zu starten, aber wer mich kennte, weiß, dass ich auf die Meinung anderer nichts gebe, zumindest wenn diese unberechtigt ist.
    Gut, genug ausgeschweift – konzentrieren wir uns lieber auf das Wesentliche. Walley und die bevorstehende Reitstunde bei Lisa! Wir mussten uns ja leider eine neue Reitlehrerin suchen, da Anna den Hof vor einiger Zeit verlassen hatte, aber ich denke, Lisa wird ihre Sache genauso gut machen wie Anna.



    Als ich auf dem Hof ankam, wartete bereits großer Trubel auf mich. Vier Personen um einen Hänger herum. Zwei davon erkannte ich als Ari und Jana und einer der Männer musste wohl Ari’s Trainer sein. Sie alle versuchten, ein dunkles Pferd heil aus dem Anhänger zu bekommen. Ich begrüßte die Meute und fragte knapp, wer das denn sei. „Das ist Zlatan, mein anderes Pferd, was noch bei den Winters stand. Jetzt konnte ich ihn endlich her holen“, strahlte mich eine überglückliche Ariadna an. „Soll ich noch irgendetwas helfen?“, bot ich dem Grüppchen meine Hilfe an, doch Ari winkte dankend ab. „Ich denke, wir bekommen den schon beruhigt.“ „Alles klar, ich mach dann mal weiter. Bis später!“ Mit diesen Worten verabschiedete ich mich vorläufig und setzte dann meinen Weg in Richtung Paddockstall fort.

    Beim Ankommen stellte ich jedoch fest, dass mich keine einzige Pferdenase anschaute. Mit einem prüfenden Blick in Walley’s Box kam es mir in den Sinn, dass die Pferde mit Sicherheit auf der Weide sein mussten. Also schnappte ich mir das neue Halfter von Walley und machte mich auf den Weg zur Koppel. Ich hatte nämlich vor ungefähr einer Woche von Jana einen Shopgutschein für ein halbes Jahr Mitgliedschaft im Reitverein geschenkt bekommen und hatte mich dann gleich mal mit neuen Sachen eingedeckt – vor allem zu Walley Freude, denn die Hälfte der Sachen waren natürlich für ihn.
    Vorher stellte ich aber schon alles, was ich an Putz- und Sattelzeug brauchte, am Putzplatz bereit. Für einige scheint das sehr leichtsinnig zu sein, doch ich war mir sicher, dass wir keinen Langfinger hier auf dem Hof hatten.

    An der Weide angekommen, erkannte ich die Herde am anderen Ende. Natürlich – wie immer am weitesten weg. Jedoch probierte ich es erst einmal mit dem Rufen von Walley Namen und tatsächlich! Die ganze Gruppe setzte sich in Bewegung und als sie näher kamen, erkannte ich dann auch Walley zwischen all den verschiedenen Pferden. Mit einem Schnauben kam er sofort zu mir und heimste sich erst mal ein Leckerli ein, was ich ihm auf flacher Hand hinhielt. Geduldig und mit einer kleinen Streicheleinheit ließ er sich auch das neue Halfter aufziehen. Ich hakte den Strick ein und führte meinen Schwarzen von der Wiese. Nachdem ich nochmal kontrolliert hatte, ob ich auch das Weidetor richtig verschlossen hatte, wir wollten ja keine Unfälle auf Eichenau, machte ich mich wieder auf den Weg in Richtung Zentrum des Hofes, wo auch die Putzplätze zu finden waren.
    Dort band ich Walley an und schickte mich an, meinen Wallach als erstes zu putzen. Doch halt! Wo war denn der Gummistrigel? Ich hatte mir eigentlich geschworen, ihn das letzte Mal auf jeden Fall im Putzkasten verstaut zu haben. Ich schaute um mich und tatsächlich entdeckte ich einen Langfinger! „Hey“, schimpfte ich und ging zu ihm. Mit typischem Unschuldsblick schaute mich der kleine Felix an, den Strigel im Maul habend. „Was soll das denn?“, schmunzelte ich. Niemand konnte dem Frechdachs wohl böse sein. Ich griff zur Bürste, die der Hund auch freiwillig fallen ließ und dann sofort mit einem freudigen Bellen und schwanzwedelnd davonstob.
    Mit einem von Bissspuren überhäuften und angesabberten Strigel kehrte ich also lachend zu meinem Pferd zurück und fing nun wirklich an, zu putzen. Zum Glück hatte sich Walley, welcher schon ins Dösen verfallen war, nicht allzu schmutzig gemacht und so war ich relativ schnell mit Überputzen und Hufe auskratzen fertig. Mit geübten Griffen legte ich ihm außerdem seine neue Springschabracke auf, darüber dann den Sattel und zum Schluss verschnallte ich noch die Trense. Nach einigen Minuten stand also ein wirklich prächtiges Reitpferd vor mir, mit welchem ich getrost die Springstunde antreten konnte. Nachdem ich mein Zeug weggeräumt hatte und auch den Putzplatz nochmal gefegt hatte, machte ich mich auf den Weg zur Reithalle. Ich zupfte etwas am Zügel, damit Walley aus seiner Trance aufwachen konnte. Mit einem Brummeln folgte er mir. „Was willst du von mir, Mami? Es war doch gerade so schön in der Sonne!“ So wären sicher seine Worte gewesen, wenn er hätte reden können. Stellt euch vor, unsere Pferde könnten mit uns sprechen! Da wäre das Ganze sicher noch dreimal lustiger als so schon.

    Den kurzen Weg vom vorderen Hof zur Reithalle hatte ich schnell mit Walley im Schlepptau zurückgelegt. Natürlich durfte auch eine kleine Streicheleinheit für Armani, den anderen Hofhund hier auf Eichenau, nicht fehlen. Er lag des Öfteren am Wegesrand und sonnte sich dann meistens.

    Am Eingang der Halle angekommen fragte ich in den Raum „Tür frei?“. Als Antwort bekam ich ein freundliches „Frei!“. Also betrat ich, mit meinem Pferd an der Hand, den frischen Sand der großen Reithalle und entdeckte sofort schon einige aufgebaute Sprünge. Von der Seite her sprach mich jemand mit heller Stimme an: „Hey Bianca, schön dich zu sehen!“ Es war Lisa, unsere neue Reitlehrerin. Auch ich begrüßte die junge Frau freundlich und fragte, was wir denn heute vorhatten. In unserem Vorgespräch hatte ich ihr schon einige Dinge erläutert. „Ich hatte gedacht, wir arbeiten an den verschiedensten Dingen. Ich habe Aufgaben zum Erhöhen der Aufmerksamkeit aber auch zum Beruhigen von stürmischen Pferden dabei. Zum Schluss können wir ja noch etwas an der Technik arbeiten, wenn ihr Lust habt.“ „Das klingt ja super!“, gab ich zurück und freute mich wirklich über solch anspruchsvolle Arbeit. In unserer Freizeit probierte ich zwar schon das ein oder andere mit Walley aus, aber meist verbrachten wir die Zeit mit alternativen Aufgaben oder Rumgeblödel zum Beispiel mit dem großen Gummi-Pferdefußball. „Jetzt könnt ihr euch erst mal aufwärmen, ich stell noch einige Stangen hin“, rief Lisa und war dann auch schon auf dem Weg zum kleinen Schuppen an der Reithalle, in dem die Hindernisse und Stangen lagerten.

    Ich führte Walley zur Mitte der Halle, überprüfte noch einmal das Sattelzeug und schwang mich dann mit einem Schubs vom Boden in den Sattel. Ich machte ihn etwas aufmerksam und trieb ihn in einen gemütlichen Schritt. Für das Aufwärmen nahm ich mir immer relativ viel Zeit, denn ich wollte ja nicht, dass sich mein Pferd verletzte. Auch wenn Walley scheinbar ein paar Runden brauchte, um ganz bei mir zu sein, war er am Ende unserer Schrittphase sehr aufmerksam und spielte mit den Ohren. Ein gutes Zeichen, um anzutraben. Es war vielleicht nicht das Gemütlichste, Springpferdetrab eben, aber der Rappe konnte schon auf ein verhältnismäßig gutes Gangwerk zurückgreifen. Auch hier drehte ich mit ihm einige Runden und wechselte natürlich auch mal die Hände, bis ich merkte, dass er lockerer wurde. Während ich Walley dann auch in der dritten Gangart, dem Galopp, arbeitete, war auch Lisa mit ihrem Aufbauen fast fertig. Die bunten Stangen und Hindernisse interessierte das Pferd unter mir so gut wie gar nicht, auch wenn sie mal mit einem lauten Knallen auf dem Boden abgelegt wurden. Ein turniererfahrenes Springpferd war da ja auch schon einiges gewöhnt. Auch einige Stangen und Cavalettis nahm ich nun mit in unser Warm Up, was den Westfalen gleich auf ein anderes Level brachte. Nachdem ich Walley nun aufgewärmt hatte und er auch schon abgeschnaubt hatte, parierte ich zum Halten auf Lisas Höhe, die es sich an der Bande gemütlich gemacht hatte, durch. „Was ist unsere erste Aufgabe?“, fragte ich tätschelte meinem Pferd den Hals, denn in der ersten Phase hatte er sich gut geschlagen. „Nun, erst mal hatte ich vor, Walley Aufmerksamkeit ein wenig zu erhöhen. Dazu muss das Pferd ein wenig aufpassen und voll da sein. Aber da du ja gesagt hast, dass er viel mitarbeitet und für seinen Reiter was tut, ist diese Aufgabe nicht unlösbar. Wenn alles klappt, könnte man die Hindernisse eventuell auch höher stellen.“ Lisa zeigte auf die Gymnastikreihe, die aus vier Hindernissen bestand. „Reite du erst mal ganz normal wie immer an die Sprünge ran und versucht euer Glück mal.“

    Ich tat wie gehießen und wendete Walley ab um ihn erst einmal in den Galopp zu bringen. Dann fokussierte ich den ersten Sprung und konzentrierte mich, ihn ordentlich anzureiten. Schnell war dieser übersprungen und auch der zweite und dritte klappten einigermaßen. Am vierten und letzten Sprung klapperte die Stange, fiel aber nicht in den Sand. „Bitte nochmal!“, wies Lisa an. Gleiches Spiel von vorn, ich fokussierte mich wieder auf das erste Hindernis, achtete allerdings kaum auf Walley, da ich selber ja keine Fehler machen wollte. Die Reihe, die nun folgte, war die reinste Katastrophe. Der erste Sprung klappte noch gut, beim Zweiten wurde es mit der Distanz schon enger, da das Pferd unter mir doch einiges an Tempo drauf hatte. Zwischendrin wusste ich mir nicht anders zu helfen und zog etwas an den Zügeln, doch dies hatte keine Auswirkung. Resultat des Durcheinanders waren 2 Hindernisfehler und eine erschrockene Reiterin. Ich schaute schnappatmend zu Lisa, die grinste. „Hast‘ selber gemerkt oder?“ „Ich denke schon“, nickte ich kleinlaut und hörte nun zu, was ich besser machen konnte. „Wie du ja schon sagtest, ist Walley ganz schön stürmisch. Das Ganze soll auch zur Verminderung dieses Verhaltens führen. Du hast dich von Anfang an eher auf dich konzentriert und gar nicht gemerkt, dass er von alleine schneller wurde. Dadurch, dass er hier sehr schnell reagieren muss und das ganze etwas Kopfarbeit verlangt, kann er nicht im übelsten Tempo durchbrettern. Also achte gleich von Anfang an auf das richtige Tempo und lass ihn vorm ersten Sprung etwas versammeln. Dann kann er sich besser abdrücken. Du reitest schon gerade an den Sprung ran, da brauchst du dir keinen Kopf machen. Und wenn er dir zwischen den Sprüngen zu schnell wird, versuch ihn mit Gewichtshilfen zu bremsen, nicht mit dem Zügel. Er scheint so heftige Zügelhilfen ja gar nicht gewöhnt zu sein.“ Das stimmte, ich versuchte eigentlich alles mit dem Gewicht und Schenkel zu regeln. „Das mit dem Zügel war wohl eher Affekt“, gab ich zu. „Macht ja nichts. Versuchs einfach mit meinen Tipps nochmal.“ Ich war sehr dankbar über Lisa’s Hilfe und ließ Walley wieder angaloppieren, um es noch einmal zu versuchen. Sicher meinte er es nicht böse, immerhin hörte das gegenseitige Kennenlernen zwischen uns nicht auf. Klar waren wir schon zu guten Teamplayern geworden, aber für seine Springart konnte auch das beste Pferd der Welt nichts. Das war halt die Aufgabe des Reiters, dieses kennen und auch händeln zu lernen.
    Gleich von Anfang an versuchte ich, mich weniger auf meine Person sondern auf das Pferd unter mir zu konzentrieren. Ich nahm schon das Tempo von vorn herein etwas heraus und versammelte ihn vor dem ersten Sprung noch etwas. Tatsächlich, schon der erste Sprung glückte besser als zuvor. Auch nun wollte er zwischen den Sprüngen etwas schneller werden, doch Lisa rief: „Denk an die Gewichtshilfen!“ und auch ich war schon auf die Idee gekommen, saß tief ein und in Bruchteilen von Sekunden verlangsamte sich Walley etwas. Somit erwischte er auch die letzten Sprünge gut und wir blieben erstmals ohne Abwurf. Zufrieden schnaubte er nach der Reihe ab und ich strich ihm wieder als Belohnung über den Hals. „Sehr gut, siehst du. Das klappt doch! Versuch es doch noch zwei oder drei Mal, das dient der Festigung. Normalerweise müsste Walley dann auch von alleine merken, in welchem Tempo er da ran gehen kann.“ „OK!“ Voller Tatendrang, weil die Aufgabe nun das erste Mal gut geklappt hatte, brachte ich meinen Wallach wieder auf Kurs und probierte die Gymnastikreihe erneut. Wieder schaute ich mehr auf mein Pferd, das wie von Wunderhand aber nun von selber etwas ruhiger wurde. Zwar noch nicht ganz wie gewünscht und ich musste mit meinem Popo wieder etwas einwirken, aber schon deutlich weniger als zuvor. Wonder World schien sich wirklich hochgradig zu konzentrieren und schnaubte jedes Mal nach einem Durchgang zufrieden. Ich lobte ihn natürlich ausgiebig, damit er wusste, dass er alles richtig gemacht hatte. Irgendwie war das Loben auch zu meiner Beruhigung, schien es nun bergauf zu gehen.

    „Gut, ich würde es dabei erst mal belassen. Ich würde nun noch eine kleine Übung zur Verbesserung der Springtechnik durchführen. Geht ihr ab und zu auch Stilspringen, oder habt ihr euch ganz auch die Zeitspringen spezialisiert?“, stellte mir Lisa eine Frage zu unserem Turnierleben. „Nein, ich nenn eigentlich quer durch die Bank weg. Ich würde sagen, dass Stil- und Zeitspringen sich gegenseitig die Waage halten.“ „Sehr gut“, kommentierte sie und führte weiter aus, „Dann ist diese Übung auch besonders gut für den Stil geeignet und wird euch bei richtiger Ausführung die ein oder anderen Pluspunkte sichern. Aber ihr wollt ja auch höher hinaus, da ist das Ganze eine gute Vorbereitung.“
    Während die Reitlehrerin die Reihe nun etwas umbaute, ließ ich Walley im Schritt etwas verschnaufen. Er machte einen langen Hals und schnaubte ab und zu zufrieden, schien aber noch nicht aus der Puste zu sein. Ein gutes Zeichen für seine Kondition. Da hatte sich die eine oder andere Galoppstrecke am Berg bezahlt gemacht.
    „So, nun siehst du, dass die ganzen Abstände hier etwas kürzer sind als vorher. Das bedeutet, dass dein Pferd die Beine etwas schneller anziehen muss als vorher. Muss es später bei höheren Sprüngen dann ja auch. Dennoch kommt es auch dem Muskelaufbau in der Hinterhand zu Gute.“ Ich schaute mir die Reihe vom Pferd aus an, welches nun still stand und erst mal äppelte. Am Anfang standen eine Stange sowie ein kleines Cavaletti, an welches sich dann in kurzer Entfernung ein Oxer und danach 2 Steilsprünge anschlossen. Dabei war der letzte Sprung wieder in einer etwas größeren Entfernung von circa 6 Metern aufgestellt. Schon eine ganz schöne Herausforderung, denn ich hatte mit meinem Pferd noch nie so etwas gemacht. Ich war gespannt, wie der werte Herr darauf reagieren würde.
    Ich galoppierte Wonder World wieder an und machte ihn aufmerksam auf seine neue Aufgabe. Neugierig betrachtete er erneut die Stangen, ging aber fleißig und aufgeschlossen an das erste Cavaletti an. Sichtlich überrascht war er aber allerdings, wie schnell die anderen Hindernisse bei ihm waren. Das hatte auch einen Abwurf zu folge. Das letzte Hindernis übersprang er dann wieder fehlerfrei. Ich lachte etwas, als ich aus der Reihe kam und auch Lisa musste grinsen. „Ja, das ist er sicher nicht mehr gewöhnt, auch wenn er schon über größere Höhen gesprungen ist. Probier‘s einfach nochmal.“ Es war nun schon einige Zeit her, dass Wonder World einen fulminanten Aufstieg in seiner Turnierkarriere feiern konnte. Dann kamen die Verletzung, der Umzug zu mir und die Pause vom Turniertrubel. Nun hatte ich also ein reiferes Pferd, das sich vermutlich etwas besser händeln lies und vor allem noch lernfähiger war als in seiner Jugendzeit. Denn das, was er zuvor falsch gemacht hatte, konnte Walley im zweiten Anlauf super umsetzen und schaffte die Reihe nun auch fehlerfrei. Und auch beim dritten Versuch flog er ruhig, sauber und mit guter Manier über die Sprünge. Ich war alles in allem sehr zufrieden mit meinem Pferd und lobte ihn wieder ausgiebig.

    „Sehr gut ihr beiden. Ich würde für heute Schluss machen, denn fünfundvierzig Minuten sind ein guter Anfang.“ Anschließend gab unsere Reitlehrerin noch eine Zusammenfassung: „Ihr habt euch heute echt gesteigert! Das, was am Anfang noch nicht so geklappt hat, habt ihr mit meiner Hilfe schnell in den Griff bekommen. Mach das ruhig auch im privaten Training so weiter und probiere gerne auch mal was Neues aus. Ich bin mir sicher, dass ihr so noch ganz weit kommen werdet. Aber ihr seid ein echt gutes Team – so wie man es sich vorstellt. Wie aus dem Bilderbuch!“, und fügte noch hinzu, „Wenn ihr noch Hilfe braucht, kommt gerne nochmal zu mir. Ich bin zwar eher im Dressurbereich geschult, aber auch im Springen hab ich ein bisschen Erfahrung und gebe das gerne weiter.“
    Ich war wirklich stolz auf meinen kleinen Prinz und lobte ihn nochmal mit ein paar Streicheleinheiten. Selbstständig ritt ich Walley noch trocken, der aber wohl noch einiges an Energie übrig hatte. Lisa kümmerte sich derweil schon ums Einsammeln der Hinterlassenschaften meines Pferdes. „Ich komme dann gleich noch zu dir und helfe dir beim Abbauen“, rief ich in ihre Richtung, während ich von Walley stieg und die Zügel über seinen Hals warf. „Alles klar, danke!“

    Puh, anstrengend war das ganze ja schon etwas gewesen. Ich konnte mir nicht erklären, wie Walley neben mir noch herum tänzeln konnte und es scheinbar nicht erwarten konnte, wieder auf die Weide zu seinen Spielgefährden zu kommen. Er war halt echt noch ein Jungspund, auch wenn er in der Reitstunde schon so erwachsen gewirkt hatte.

    In der Stallgasse angekommen, nahm ich meinem Pferd als erstes sämtliches Sattelzeug ab und legte ihm sein Halfter wieder an. Ich putzte noch einmal grob über und legte dann eine Abschwitzdecke über, die ich durch den Shopgutschein ebenfalls neu in unserem kleinen Lädchen am Hof erworben hatte. Sie stand ihm wirklich ausgezeichnet. Das wusste scheinbar auch Walley, denn er stand da wie ein Model für den neuen Pferdemodenkatalog. Ich lachte und gab ihm eines der Leckerlies in meiner Jacke. Darüber freute er sich, wie jedes Pferd, natürlich immer besonders. „Na komm, jetzt geht’s wieder zu deinen Freunden.“ Ich zupfte etwas am Führstrick und mit klackernden Hufen folgte mir der Schwarze wieder über den kleinen Vorhof hinaus über den schmalen Weg bis zum Weidetor. „Nun denn, lass es dir schmecken.“ Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von meinem Schatz und entließ ihn in seine Herde. Mit einem lauten Wiehern stob er davon, schaute sich am Ende aber doch noch einmal zu seiner „Mutti“ um. Ein echter Teamplayer eben!

  • 5 - Aufregende TageDatum22.03.2017 12:11
    Thema von biaggi im Forum Past

    AUFREGENDE TAGE

    + Schicksal


    Wow, waren das stressige Tage in letzter Zeit. Vor ungefähr drei oder vier Wochen hatte meine Mutter einen Autounfall und musste daher für einige Tage ins Krankenhaus. Für mich war es ein Schock, als der Anruf von den Ärzten kam und ich ließ sofort alles stehen und liegen und fuhr in das circa 100 Kilometer entfernte Krankenhaus. Zum Glück war es nichts allzu schlimmes, eine Gehirnerschütterung, gebrochene Rippen aber nichts Lebensgefährliches. Dazu kam, dass ich meinen guten Walley für einige Turniere genannt hatte und mich dafür mit ihm im steten Training befand. Man konnte also sagen, dass ich zwischen Krankenbett, Sattel und meinem eigenen Bett hin und her pendelte. Zum Glück konnte sich auch mein Vater noch um seine Ehefrau kümmern und es gab auch Tage, wo Elias Walley mal auf die Weide stellte. Darüber war ich sehr dankbar.
    Und nun waren sie auch schon vorbei, die ersten Turniere, die ich mit Walley antrat. Wir waren auf verschiedenen Ställen anzutreffen, darunter der Turnierstall Blumental, bei den Kleemanns und auch im Turnierzentrum Almkirchen waren wir zur Faschingsparty zu Gast. Alles in Allem begeisterte mit Walley immer und immer wieder. Vieles klappte gut und wir platzierten uns einige Male. Zwei goldene Schleifen konnten wir uns auch sichern! Durch meinen und vor allem auch Walleys Ehrgeiz kamen wir schnell auf A-Höhen und wollen auch dies nun bald auf Turnieren zeigen. Ich bin immer wieder begeistert von Walley, wie sehr er für mich kämpft, auch wenn es erst mal nur leichte Hindernisse und Parcours sind, aber ich merke, wie viel Spaß er an er ganzen Sache hat. Ein toller Sportpartner!

    Ja, das war eigentlich ein kleiner Rückblick aus den letzten Wochen. Auch heute wollte ich nach dem Einkaufen noch zu meinem Wallach, hatte aber nicht viel vor mit ihm, da ich ihm gerne ein paar Tage Pause geben wollte. Also stieg ich in mein kleines Auto und fuhr erst mal zum Supermarkt, der auf halbem Weg zum Stall lag.

    Schnell war ich dort angekommen, der Parkplatz war zum Glück nicht überfüllt und so fand ich schnell eine passende Lücke. Ich stieg also wieder aus meinem Gefährt, schnappte mir einen Einkaufswagen und schob ihn zum Eingang. Ich machte mir immer im Vorhinein einen Plan, was ich brauchte. Nichts hasse ich mehr, als verloren im Laden zu stehen und erst mal überlegen zu müssen, was ich brauche. Aus der Gemüseabteilung nahm ich neben meinen normalen Sachen auch einen großen Bund Karotten mit, die ich für Walley einplante. Danach setzte ich meine Runde fort. Ich stand gerade am Kühlregal, als ich eine zarte Berührung an meinem Arm spürte. Genervt drehte ich mich um, einen gereizten Blick bereits im Gesicht. „Hallo Bianca!“ Schnell änderte sich mein Ausdruck von gereizt in freundlich. “Hallo Mara! Schön dich mal wieder zu sehen. Wie geht’s dir?“ Die Frau lächelte mich an und innerlich bekam ich eine Krise. „Ja, mir geht’s super! Weißt du ich hab mich mit Olaf suuuuper im neuen Stall eingelebt…….“ Oh Gott ja, es ging wieder los, die unendliche Geschichte ihres Lebens. Mara war eine Einstellerin in meinem alten Stall und Olaf ihr dazugehöriges Fjordpony, welches aber wohl eher Pferdemoden-Modell war als Pferd. Besonders die pinken und lilafarbenen Schabraken und Decken hatten es wohl Mara angetan und man konnte das arme Pony wohl jeden Tag in einem anderen Teil auf der Weide stehen sehen. Und wie man es sich jetzt wohl denken kann, ist auch die Besitzerin zu diesem Pony, also Mara, vollkommen klischeemäßig. Eine echte Labbertasche und so viel Tratsch wie sie erzählt.. das habt ihr euer Leben noch nicht gehört! Das schlimme ist ja auch noch, dass sie sich gar nicht für Antworten interessiert. Sie fängt an zu reden und dann kann man abschalten. Und irgendwie war das heute im Supermarkt auch wieder so. „Und wie geht’s dir so?“, nahm ich jetzt eine quietschende Stimme wahr. Das gibt’s nicht! Sie hatte mir doch tatsächlich eine Frage gestellt. „Ja, ähm, mir geht’s auch gut. Ich bin jetzt auf Eichenau mit Walley und ja, das Training läuft super und wir gehen auch schon wieder die ersten Tur…“ „Oh warte, da muss ich kurz rangehen“, fiel mir die Frau ins Wort und deutete auf ihr Telefon. Oh ja, toll. Ich widmete mich dann also wieder im Joghurt neben mir und tat ein paar Becher in meinen Einkaufswagen. „Bianca, ich muss leider los, das tut mir leid. Aber wir können uns bestimmt mal treffen und richtig lange quasseln. Deine Nummer habe ich glaube noch.“ „Ja tschüss!“ Und ehe ich mehr sagen konnte, war Mara auch schon im nächsten Gang verschwunden. Oh zum Glück, ich hatte meine Ruhe wieder. Als nächstes schoss mir der Gedanke vom Handynummer wechseln durch den Kopf.
    Nun in aller Ruhe setzte ich meinen Einkauf weiter fort und war damit dann auch schnell fertig. An der Kasse war erfreulicher Weise nicht allzu viel los und ich kam schnell auf den Parkplatz. Meinen Einkauf verstaute ich sorgfältig in meinem Kofferraum und brachte den Einkaufswagen zum Ständer zurück. Danach stieg ich wieder ins Auto ein und steuerte den Reitverein an.

    Dort angekommen nahm ich den Karottenstrauß aus dem hinteren Teil des Wagens und schlug dann den Weg zu den Paddockboxen ein. Ein paar Pferde schauten mich auch schon an, unter denen auch mein Schatz war. Als er mich sah, schnaubte er als würde er sich freuen mich zu sehen. Ich ging zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Nüstern. Das war schon unser Begrüßungsritual geworden. Außerdem steckte ich ihm eine Karotte zu, die er mit lauten Kaugeräuschen sichtlich genoss. „Na, da wollen wir doch mal was machen, oder?“ Walley spitzte wie zur Bestätigung die Ohren. Ich ging mit Halfter und Strick in seine Box, streifte ihm dieses über und führte ihn aus seiner Box. Davor band ich ihn an und holte die dunkellilafarbene Putzbox aus meinem Spind. Mit Striegel und Kardätsche entfernte ich den Schmutz aus seinem Fell und auch den Kopf und die Beine reinigte ich sorgfältig. Dabei ließ ich mir gerade an Hals und Ohren etwas mehr Zeit, denn dort genoss er die sanften Bewegungen immer besonders. Nun hatte ich ein vollkommen entspanntes Pferd vor mir, welches auch schon ein Hinterbein entlastete und die Lippe hängen ließ. Zum Schluss nahm ich mir noch Walley Schweif vor, in dem sich einige Heu- und Strohhalme verfangen hatten und auch die Hufe kratzte ich noch aus. Dann führte ich meinen Wallach in die Reithalle, die zum Glück leer war. Das konnte ich mir aber schon denken, weil einige Reiter bei diesem schönen Wetter schon den Reitplatz benutzten.

    In der Halle angekommen, machte ich Walley vom Strick los und ließ ihn erst mal ein wenig herumtoben. Aus dem Gang nahm ich noch einen großen grünen Plastikball, der wohl eher für Reha-Maßnahmen gedacht war, aber auch wunderbar als Pferdespielzeug diente. Der Rappe kam interessiert zu mir und beäugte das runde Ding anfangs ein wenig skeptisch. „Das beißt schon nicht“, schmunzelte ich. Ich kickte den Ball mit wenig Schwung weg und nachdem mein Pferd im ersten Moment komisch aus der Wäsche guckte änderte er in Sekundenbruchteilen seine Meinung und jagte dem Ball hinterher. Dabei stieß er ein Wiehern aus, was eher einem Quietschen glich. Ich musste loslachen. Das sah schon ganz schön komisch aus, der große Schwarze jagte einem überdimensionalen Flummi hinterher und freute sich wie ein Schneekönig darüber. Und so schnell wurde Walley auch nicht müde! Bestimmt 20 Minuten kickte er immer wieder gegen den Ball, der dann natürlich wegflog. Er setzte dann zum Sprit an und versuchte, den Ball mit seinen Hufen festzuhalten, als wolle er sagen „Hier geblieben!“ Erst nach einiger Zeit verlor er etwas das Interesse an dem Plastikspielzeug. Er rannte noch einige Runden ehe er den Boden erkundete und beschnüffelte und sich an einer seiner Meinung nach geeigneten Stelle hinlegte und sich erst mal ausgiebig wälzte. Typisch Pferd, das musste immer sein! Aber gut, man konnte es ihm ja auch nicht verübeln. Nach einigem Male Schütteln und noch ein paar Runden im Schritt kam er zu mir, als wolle er sagen „Ist gut Mami. Ich bin fertig.“ Dieser etwas treudoofe Ausdruck in seinem Gesicht war einfach göttlich und ich musste schon wieder lachen. Also hakte ich den Führstrick wieder in Walley Halfter und führte ihn wieder vor seine Box.

    Dort putzte ich Walley nochmal schnell über und legte zur Sicherheit noch eine Decke auf seinen Rücken. Kürzlich hatte ich erst eine vom Verein geschenkt bekommen, weil ich nun doch schon einige Zeit als Mitglied angemeldet war. Danach stellte ich Walley zurück in seine Box. Er würde am Nachmittag nochmal raus dürfen.
    Bevor ich mich verabschieden wollte, musste ich aber natürlich noch aufräumen. Schnell holte ich mir einen Besen aus der Sattelkammer und kehrte die Stallgasse. Außerdem holte ich den Monsterball wieder aus der Halle. Dabei begegnete mir Naya, die mich nur kichernd ansah. „Na, hat es Walley Spaß gemacht?“ „Oh ja, wie verrückt“, grinste ich zurück und unsere Wege trennten sich auch wieder. Sie wollte sicherlich eines ihrer Pferde besuchen. Besonders ihren Ghazal fand ich ja eine Augenweide, richtig hübsch!

    Wieder bei Walley angekommen schlüpfte ich nochmal mit einer Karotte in seine Box und verfütterte diese in kleinen Stücken an den Wallach. Wenn es danach ging, könnte er ganze Möhrenfelder verputzen. Auch ein paar Streicheleinheiten gönnte ich ihm, die er wahrlich genoss. Ghazal könnte ich schön finden wie ich wollte, aber das schönste Pferd hatte ich hier neben mir stehen: meinen Walley!

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    PARTEEEYY ODER: EIN SILVESTER-NACHTRAG


    Der 31. Dezember war schon immer ein besonderer Tag für mich und gerade bei dem, was wir heute vorhatten, schlug mein Party-Herz ein Stück schneller. Ja, ich genoss es immer, einfach mal in einen Club oder zu einer Veranstaltung zu gehen, mal nicht an den Alltag zu denken. Da konnte ich mich immer gut entspannen.
    Heute stand also ein Silvesterball in den Lokalitäten der Sportpferdezucht Winter an, die eigentlich jedem ein Begriff sein sollte. Aber auch die Party selber hatte schon einen gewissen Bekanntheitsgrad über die Jahre entwickelt, denn sie war gleichzeitig der Abschluss eines großen Turniers, den Winter Cup Finals. Das war ja was! Er Sport vom Feinsten und dann Party. Ich hatte gehört, dass auch Walleys Vorbesitzer mit einigen Pferden die Qualifikationen gut überstanden hatten und somit das Ticket in die Finalprüfungen gelöst hatten und freute mich auf den einen oder anderen Plausch.

    Recht früh hatte ich mir mit Erin und Ellen, mit denen ich fahren würde, einen Treffpunkt ausgemacht. Vorher aber musste ich noch Walleys Box misten und brachte meinen „kleinen“ Kerl vorher auf die Wiese. Ich glaube, er war froh, heute nichts machen zu müssen und sowieso wollte er scheinbar heute nicht so viel von mir wissen, außer den Leckerlies natürlich, und lieber mit seinen Kumpels draußen spielen.
    Ehe ich mich versehen konnte, war es auch schon um 8, unsere eigentliche Treffzeit, und Erin kam zur Stalltür rein. „Bist du fertig? Ellen steht auch schon draußen.“ „Na klar, aber ich muss meine Sachen noch aus dem Auto holen.“ Ich hatte mein Kleid natürlich noch sauber verpackt im Kofferraum gelassen, denn ich wollte ja nicht, dass es hier im Stall dreckig wurde. Also flitzte ich schnell los, um alles zu holen. Schnell waren die Klamotten und meine Tasche in Erins Auto verstaut und schon fuhren wir los. Die Stimmung war sehr gut und wir drei Mädels freuten uns schon richtig auf das Turnier und den Abend. Elias musste leider arbeiten. So brauchte ich auch kein schlechtes Gewissen haben, weil ich ihn allein ließ. Damit hatten wir uns über die Jahre abgefunden.

    Die Fahrt über fielen wir recht schnell in angeregte Gespräche über unsere Vergangenheit. Ich erfuhr viel Neues über Ellen und Erin und wurde natürlich auch selber mit Fragen gelöchert. Die Zeit verging wirklich rasend schnell, wohl aber auch weil die Straßen echt leer waren, und eher als geplant bogen wir auf den Parkplatz des kleinen Hotels ein, wo wir die Nacht verbringen würden. Zum Glück waren wir alle im gleichen Haus und sogar auf derselben Etage untergebracht. Heute Nacht würden wir uns also alle gegenseitig in die Zimmer führen können – wer weiß in welchem Zustand wir dann sein würden.
    Ich hatte ein Einzelzimmer gebucht, welches wirklich schön wohnlich in dunkelblau und beige-Tönen eingerichtet war. Das Bett fühlte sich unglaublich bequem an und auch genügen Stauraum für meine paar Sachen und natürlich das Kleid war vorhanden. Ich versuchte, mich zu beeilen, weil das Turnier schon angefangen hatte. Somit machte ich mich wieder auf den Weg in Richtung Lobby, wo gerade auch Ellen ankam. Auch auf Erin mussten wir nicht lange warten und so konnten wir uns schnell auf den Weg in die moderne Sportanlage der Winters machen.

    Der Komplex war wirklich wunderschön und hatte einfach alles, was das Reiterherz begehrt. Gut, man konnte es auch verstehen, waren die Winters doch sogar international ganz vorn mit dabei und hatten auch im Zuchtgeschäft viel zu sagen. Wer eben Wundertiere wie Cyrus Farce usw. besitzt, der hat alles richtig gemacht – zumindest in meinen Augen. Nachdem wir Mädels wahrscheinlich den ganzen Weg lang nur mit offenen Mündern zurückgelegt hatten, erreichten wir nun die große Reithalle, oder eher das Stadion, in dem die Prüfungen stattfanden. Schnell fand sich für uns ein Platz auf der Tribüne, während wir gerade die letzten Reiter im Spring-Cup ihren Parcours ablieferten. Meine Güte, waren das Höhen! Davon träumte ich ja nur, mal hinzukommen. Als nächstes stand dann der Winters Cup in Dressur auf dem Plan, was mich allerdings nicht weniger interessierte. Die Halle füllte sich nun immer mehr und schnell hatten wir drei jemanden zum Quatschen gefunden. In meinem Falle war es meine Namensvetterin Bianca Illmer, also die Besitzerin von Lindenhof und auch Vorbesitzerin von Walley. Mich freute es, dass sie mich gleich wiedererkannte.
    „Hallo Bianca! Schön das man sich hier sieht“, begrüßte sie mich mit einem freundlichen Handschütteln. „Hallo! Ja na so eine Veranstaltungen können wir uns doch nicht entgehen lassen.“ Ich stellte den anderen meine Bekannte auch vor und schnell fanden wir in ein Gespräch. Bianca saß hier um ihre beiden startenden Pferde im Dressurcup anzufeuern, wobei das erste, eine braune Stute schon ihre Prüfung begonnen hatte. Leider lief es nicht allzu gut und Bianca gab nur „Naja, der zweite wird bestimmt besser.“ als Kommentar ab. Im selben Atemzug erkundigte sie sich nun nach Walley und das gab mir den Anlass, in einem Wasserfall alles zu erzählen, was bisher passiert war. „Wir sind mittlerweile auch dem Reitverein Eichenau zuhause und greifen wieder die Turnierszene an.“ „Oh ja, ich hab euch vor einer Woche oder so mal auf einer Starterliste gesehen. Wie lief es?“ „Er war einfach toll. Wir hatten zwar erst mal nur zwei E-Springen genannt, um wieder reinzukommen, aber da hat er seine Sache echt gut gemacht. Einen ersten und einen vierten Platz, ich finde die Bilanz klingt nicht schlecht“, schwärmte ich von meinem schwarzen Wallach. „Das stimmt, das klingt nach einem erfolgreichen Wochenende. Na ich drück euch auf jeden Fall weiterhin die Daumen“, bemerkte Bianca, „Und vielleicht könnt ihr hier ja auch mal mitreiten.“ Ich winkte lachend ab, war innerlich aber geschmeichelt über diese Aussage. Gemeinsam verfolgten wir noch die Prüfung. Biancas Prognose ging in Erfüllung, denn ihr zweites startendes Pferd, ein bunter Fuchshengst, holte sich doch tatsächlich den Sieg. Ich gratulierte ihr dazu noch schnell, ehe sie auch schon nach unten verschwunden war, um ihre Reiterin zu beglückwünschen.

    Zu dritt blieben wir noch den Nachmittag über in der Reithalle, schauten großartigen Sport an, diskutierten wild über einige Richterentscheidung und bummelten auch mal über Verkaufsstände, die einige Unternehmen aufgebaut hatten. Immer wieder ertappte ich mich selbst dabei, wie ich mir vorstellte, selber einmal im großen Sport mitzumischen und einen großen Preis zu gewinnen. Ich war mir sicher, das mit Walley schaffen zu können.

    „Bianca…“ Ich schrak auf. Erin schaute mich verdutzt an und auch Ellen hatte einen schiefen Blick aufgelegt. „Was war denn jetzt los?“, fragten mich die Frauen. Oh, da war ich wohl etwas zu tief in die Tiefen meiner Gedanken versunken. Grinsend verdrehte ich die Augen: „Ach nichts, ich hab bloß grad wohl etwas zu sehr überlegt.“ Die anderen zwei brachen in Gelächter aus. „Wir müssen los, uns umziehen! Sonst schaffen wir das doch nicht“, bemerkte Erin und in der Gruppe machten wir uns auf den Weg zum Hotel. „Wann kommen die anderen?“, fragte ich in die Runde. „Ich glaube, wir wollten uns alle an der Bar nach dem Einlass treffen“, antwortete Ellen mir. „Also bis gleich.“ Ich fischte die Zimmerkarte, die gleichzeitig auch mein Schlüssel war, aus der Hosentasche und öffnete die Tür. Jetzt musste alles ziemlich schnell gehen. Duschen, ins Kleid schlüpfen, Make Up und Haare zur Frisur hochstecken. Zum Glück hatte ich mir alles schon vorhin zurechtgelegt, sodass das Fertigmachen nun ein Klacks war. Am Ende betrachtete ich mich noch einmal selber im Spiegel. Vor mir „stand“ also eine junge Frau in einem knielangen, bordeauxfarbenen Kleid, High Heels und hochgesteckten Haaren. Ich war zufrieden mit meinem Outfit und beschloss, nun wieder in die Lobby des Hotels zurückzukehren. Ich war zum Glück die erste, musste aber auf meine zwei Begleiterinnen nicht allzu lange warten. Auch sie sahen wirklich bezaubernd aus.

    Die Party hatten wir schnell erreicht und mit unseren Eintrittskarten gelangten wir schnell in den Partysaal, den sie wirklich toll geschmückt hatten. Luftschlangen, Konfetti, Ballons und trotzdem wirkte alles sehr edel. Flugs hatten wir auch die anderen „Eichenauer“ gefunden und Jana drückte uns sofort ein Sektglas in die Hand, mit welchem wir alle anstießen. „Ich wünsche euch Mädels ganz viel Glück im neuen Jahr. Verliert eure Ziele nicht aus den Augen“, zwinkerte uns die Hofleitung zu.
    Gemeinsam verbrachten wir einen wirklich tollen Abend. Das äußerst leckere Buffet konnte man auf der Tanzfläche zu super Musik gleich wieder abtrainieren. Praktisch!

  • 3 - Zurück zu alter Form (Reitstunde)Datum22.03.2017 12:09
    Thema von biaggi im Forum Past

    ZURÜCK ZU ALTER FORM
    (Reitstunde)


    „Jetzt gleich? Na klar, doch das passt. Dann bis gleich!“ Ich legte mein Handy auf, sprang von der Couch hoch und rannte ins Schlafzimmer, um mich für den Stall fertig zu machen. Reithose an, passendes T-Shirt dazu und rein in die Stallschuhe. Am Telefon war eben Anna, ein Mitglied und Reitlehrerin auf Eichenau. Vor einigen Tagen hatte ich am schwarzen Brett einen kleinen Zettel angepinnt, dass ich gern Hilfe von eben einer Reitlehrerin bräuchte. Ich wollte mit Walley demnächst die ersten E-Turniere gehen und brauchte zur Sicherheit noch die Meinung einer anderen Person, ob dies denn überhaupt möglich ist. Nun hatte sich Anna also gemeldet und ich hatte in einer halben Stunde einen Termin mit ihr. Praktisch, dass der Hof nur 5 Minuten Autofahrt von unserer Wohnung entfernt lag. Im Kopf ging ich noch einmal durch, ob ich alles hatte. Stiefel waren im Auto, Reithelm war auch da und den Rest hatte ich schon an. Ich zog mir noch die warme Jacke, die ich mir neu gekauft hatte, an und schwang mich dann ins Auto, um nun endlich nach Eichenau zu fahren. Noch mehr Zeit durfte ich nicht verlieren.

    Auf der Fahrt bekam ich die Krise. Freilich war der Weg für eine fünf minütige Autofahrt nicht lang, ich schätze vielleicht 2-3 km, aber um die Uhrzeit schienen wohl sehr viele Rentner oder was auch immer auf der Straße. „Den Führerschein auf dem Rummel geschossen“ – das trifft es damit wohl am besten. War ich sonst manchmal die Ruhe selber, so wurde ich im Straßenverkehr sehr schnell laut und wirklich schon hysterisch. Einige „Huper“ und „Rumbrüller“ später bog ich endlich auf den Parkplatz des Reitvereins ein. Ich stellte den Motor aus und blickte im gleichen Moment auf die Uhr. Nur noch 15 Minuten! Oh Gott! Das wurde eng. Ich hüpfte aus dem Auto, nahm schnell Helm und Stiefel aus dem Kofferraum und sprintete zum Haupthaus, nur um schnell die Bürotür aufzureisen, knapp „Hallo!“ hinein zu rufen und dann weiter in den Paddockstall zu hechten. Ob da nun jemand im Büro gesessen hat, hätte ich in diesem Moment nicht sagen können. Was soll‘s.

    Im Stall angekommen musste ich ja nicht gerade weit gehen, um zu Walleys Box zu kommen, da sie ja schon die zweite nach dem Eingang ist. Die Box on Icosaedro war leer und ich begann innerlich schon zu fluchen, doch dann streckte mir mein Pferd seinen Kopf entgegen. Endlich ging etwas nach Plan! Ich streichelte zur Begrüßung über Walleys hübsche Nase, musste die Kuscheleinheit sonst aber auf später verschieben, um wirklich pünktlich zu sein. Schnell war der Wallach vor seiner Box angebunden, übergeputzt, gesattelt und getrenst. Ein hübsches, neues, hellgrünes Set aus Schabracke und Bandage zierte heute seinen Körper. Die Farbe passte echt gut zu ihm. Ein nochmaliger Blick auf die Uhr. Noch 3 Minuten! Schnell setzte ich mir die Kappe auf und stellte danach fest, dass ich ja noch auf die Reitstiefel wechseln musste. Verdammt. So flink wie möglich zog ich diese an, eckte mit meinem Reithelm noch 3 Mal am Holz der Box an und konnte dann endlich mich auf den Weg zur großen Reithalle machen. Mit flotten Schritten brauchte ich nicht viel Zeit, die ich immerhin ja auch nicht hatte, und war schnell mit meinem Anhängsel an dem großen Gebäude angekommen.

    „Tür frei?“, fragte ich in den Raum. „Ist frei!“, kam als Antwort. Das war das Zeichen, dass ich nun die Halle betreten konnte. Ich ging also hinein und sah Anna an der Bande stehen. „S.. So… Sorry“, schnaufte ich etwas schwerfällig, „die konnten heute alle wieder nicht Auto fahren.“ Unbemerkt war ich doch durch die ganze Hetzerei außer Atem gekommen. „Hallo erst mal“, begrüßte ich die junge Frau und schaute dabei in ein grinsendes Gesicht. „Macht doch nichts. Bist ja fast pünktlich“, bemerkte sie. „Also, los geht’s, oder? Steig erst mal auf und wärm Wonder World ein wenig auf.“

    Los ging es, die „Saisonvorbereitung“ sozusagen. Ich ging mit Walley im Schlepptau zum Mittelpunkt der Bahn und stieg dort ohne Probleme auf. Oben angekommen, nahm ich sofort die Zügel in die Hand, ließ sie natürlich aber lang und fing an, die erste Bahn im gemütlichen Schritt zu gehen. Ich fand, Walley war heute ganz gut bei der Sache, mal schauen wie sich die Tagesform weiter fortsetzte.
    „Also unser heutiges Ziel ist, wie du schon gesagt hattest ‚Zurück zu alter Form‘. Du hast ja schon viel alleine mit ihm gearbeitet. Wir wollen heute nicht unbedingt ganze Parcoure reiten, sondern eher auf die Gymnastizierung mit kleinen Sprungreihen eingehen.“
    Ich nickte, während ich mit Walley meine Schrittrunden zog. Recht schnell wollte er schon von sich aus etwas schneller werden und ich trabte an. Vor allem auch im Leichttrab ritt ich ihn nun durch die Bahn und versuchte, beide Hände gleichmäßig zu erwärmen. Dies klappte gut und der Warmblutwallach reagierte recht gut auf meine Hilfen. Später wiederholte ich dasselbe in der schnelleren Gangart, während Anna einige Cavalettis aufbaute. Hier merkte ich, dass Walley sehr schnell wurde, aber immer noch zu bremsen war. Als ich merkte, dass er gut locker war, hielt ich nochmal an und gurtete nach. Währenddessen beäugte das Pferd Anne interessiert, wie sie die Hindernisse aufbaute.
    „Also, erst mal die Cavalettis ein paar Mal um ein wenig reinzukommen. Später kannst du gern auch mit das einzelne Kreuz mit dazu nehmen.“ Ich tat wie gehießen und ritt das erste Cavaletti an, was Walley natürlich ohne zu zögern übersprang und auch das zweiter überwand er ohne Hindernisse. Dies wiederholte ich noch 2 oder 3 Mal bis er mir mit einem ungeduldigen Schnauben zu verstehen gab, dass ihn das wohl langweilte. Ich ritt also auf das Kreuz zu und Walley machte einen riesen Satz darüber, sodass ich mich kaum halten konnte. Als ich mich wieder gefangen hatte, ritt ich dasselbe noch einmal an, er konnte sich ja mal verschätzen. Hier ging er stürmisch, eigentlich viel zu stürmisch auf das kleine Hindernis zu und katapultierte sich wieder mit einem enormen Sprung darüber. Klar, wir waren andere Höhen schon gewöhnt, aber er sollte ja auch lernen, sich ein wenig anzupassen. Auch ich machte wohl eher eine weniger gute Figur, sodass Anne noch einmal das Wort ergriff. „Mach mal kurz Pause.“ Ich ritt also mein Pferd im Schritt ganze Bahnen, während die Reitlehrerin die erste Sprungreihe aufbaute – eine Stange am Boden, danach ein Cavaletti und danach ein Kreuz.

    „Also, ich hab‘s mir schon fast gedacht. Ich weiß ja, dass Wonder World anderes gewöhnt ist. Aber genau daran möchten wir ihn ja schonend ranführen. Das bringt nichts, wenn er hier so heftig an den Sprung rangeht. Deswegen die Reihe hier. Dazwischen sind kurze Distanzen und es regelt sich fast von alleine, dass er nicht in so einem übermäßig großen Bogen springen und sowieso ruhiger wird.“ Ja das stimmt, so was war ich von früher auch gewöhnt. Also ging ich es an. Ich versuchte, recht mittig auf die Hindernisse zuzureiten und dann ging alles wie fast von ganz alleine. Hops, Hops, Hops. Und schon waren wir sogar recht gut über die Folge gekommen. „Sehr gut, das sieht schon besser aus. Versuch, ihn noch etwas weiter runterzufahren. Wirklich ganz ruhig!“, hallte es von Anna durch die Halle. Ich tat wie gesagt und tatsächlich, jetzt klappte es wirklich ansehnlich. „Suuuper!“ Das Lob tat gut und auch Walley schnaubte. Anna stellte nun nach dem Kreuz noch einen Oxer hinzu. „Also weiter. Es ändert sich nichts. Bleib ruhig und bei der Sache.“ Ich holte im großen Bogen aus, merkte aber schon, dass irgendetwas nicht passte. Tatsächlich, der Schwarze unter mir holperte mehr durch die Reihe, als das er sprang. „Macht nichts, gleich nochmal“, meinte Anna aufmunternd zu mir. Also nochmal abwenden und nochmal von vorn. Ich konzentrierte mich nun wirklich sehr. Die ersten 2 kleinen Hindernisse klappten, dann wurde er etwas zu schnell. Ich bemerkte dies, gab eine halbe Parade und überwand dann den letzten Sprung, also den Oxer. Nun klappte es gut!
    Auch Anna war zufrieden und jetzt ging es ans austesten. Wir variierten im Laufe der Stunde noch viele Male die Höhen der einzelnen Hindernisse. Das ein oder andere Mal musste ich Walley natürlich noch bremsen, aber im Großen und Ganzen war die Übung sehr zufriedenstellend. Dadurch, dass er mehr wollte, konnte ich mir auch sicher sein, ihn nicht zu überfordern. Wir waren also auf dem richtigen Weg.
    „Alles klar, lassen wir es für heute?“ „Ich denke ja“, bejahte ich. Walley war doch schon etwas nass geschwitzt und auch ich war leicht außer Atem, wie vor der Stunde auch schon. Ich parierte in den Schritt durch und ließ meinen Wallach im Schritt trocknen. „Also Anna, was meinst du? Turniere ja oder nein?“ Mir war mulmig bei dieser Frage, weil ich so recht nicht wusste. „Ich würde spontan ja sagen. Viel schief gehen kann dabei ja nicht. Du musst immer aufpassen, dass du ihn an die Hindernisse ruhig ranführst, mittig abspringst und er nicht so heftig am Sprung wird. Dann passt das schon.“ Ja, genau das, was mir am Anfang der Stunde Probleme bereitet hatte, zum Schluss aber immer besser wurde. „Danke dir Anna. Ich versorg den Kleinen hier nur noch, dann helfe ich dir beim zusammenräumen.“ Mit diesen Worten stieg ich von Walley ab und lockerte den Sattelgurt. Dann führte ich ihn aus der Halle zügig zum Stall.

    Dort angekommen band ich ihn noch einmal vor der Box an. Er wirkte zufrieden und glücklich, mit der Arbeit die er geleistet hatte. Konnte er auch. Ich nahm Sattel, Trense und Bandagen ab und verstaute diese im Spind. Dann putzte ich noch einmal über, kratzte die Hufe aus und führte ihn zum Solarium. Dies hatte er sich verdient. Währenddessen die Zeit am Solarium runterlief half ich Anna beim Abbauen der Reitstunde. Das war schnell gemacht und ich verabschiedete mich von der netten jungen Frau.
    Wieder im Stall zurück brachte ich Walley in seine Box zurück. Nun bekam er auch die versprochenen Kuscheleinheiten von vor der Stunde. Immerhin hatte ich ja noch etwas Zeit, bevor ich mich wieder an das Abenteuer Straßenverkehr wagte.

  • 2 - Am WeihnachtstagDatum22.03.2017 12:08
    Thema von biaggi im Forum Past

    AM WEIHNACHTSTAG


    Gähnend schaute ich aus dem Bett nach draußen und stellte fest, dass die Sonne ihr bestes gab. Unfassbar, jetzt war der Heilige Abend schon wieder vorbei. Das Jahr ging immer so schnell um und man hatte nur noch wenig Zeit für die kleinen Dinge im Leben. Schon gestern hatte ich beschlossen, heute nach dem Frühstück zu Walley zu gehen. Gestern war leider nur ein kleiner Besuch drin, da die ganze Familie sich angekündigt hatte und wir noch vieles zu tun hatten.

    Ich schlüpfte aus dem Bett, zog mir nur meinen kuschligen Jogginganzug an und schlurfte in den Flur. Mir entgegen strömte der Duft von frisch gekochtem Kaffee und aufgebackenen Brötchen. In der Küche angelangt, fand ich einen reich gedeckten Frühstückstisch und einem grinsenden Freund vor. Elias war einfach ein Schatz!
    Gemeinsam genossen wir das Frühstück, bevor ich mich in Bad verabschiedete. Dort machte ich mich für den Stall fertig. Seit dem Stallwechsel hatte ich mich einmal komplett mit neuen Reitsachen eingedeckt, welche ich nun anzog. Recht schnell war ich damit fertig, verabschiedete mich noch von meinem Freund und stieg dann in mein kleines Möppelauto, um zum Stall zu fahren. Das Wetter war echt herrlich.

    Auf dem Hof angekommen, traf ich gleich auf eine Einstellerin. Wir hatten uns in den letzten Tagen etwas mehr gesehen und immerhin die richtigen Namen konnte ich jedem schon zuordnen. „Hey Ari! Na, alles klar?“, begrüßte ich Ariadna. Sie hatte ich sowieso schon mehrfach gesehen, da ihr Pferd die Box neben meinem hatte. „Na klar. Ich war nur kurz Ico besuchen. Aber ist echt ruhig im Stall. Ich glaube, es war keiner weiter da.“ „Oh, na es ist ja auch noch relativ früh. Da wird sicher der ein oder Andere noch erscheinen.“ „Denke ich auch. Du, ich muss weiter. Wir sind heute bei meiner Familie zum Mittag essen eingeladen. Da darf ich nicht zu spät sein. Du kennst das ja.“ Ich verdrehte in Gedanken leicht die Augen. Natürlich kannte ich das. „Alles klar. Dann wünsch ich dir mal viel Spaß. Bis die Tage.“ „Genau, Tschüss!“ Und dann verschwand Ari auch schon wieder. Auch ich setzte meinen Weg zum Paddockstall fort.

    Dort angekommen, sah ich erst mal nur das Hinterteil von Walley. Das fand sein Nachbar Icosaedro anscheinend sehr witzig, denn er streckte den Kopf aus seiner Box und es sah fast so aus, als ob er lachen würde. Ich strich dem Schimmel über die Nüstern. Danach widmete ich mich wieder meinem Pferd zu, der mittlerweile mitbekommen hatte, das Besuch für ihn da war.
    In den letzten Tagen hatte er sich sehr gut eingelebt im neuen Stall und hatte keinesfalls irgendwelche Anzeichen, dass es ihm nicht gefallen würde. Im Gegenteil. Mit den anderen Pferden verstand er sich sehr gut und auch sonst war er ja kein Problemtier.
    Mit gespitzten Ohren stupste er mich an, sein Zeichen als Begrüßung. Ich strich ihm sanft über den Kopf und gab ihm einen kleinen Kuss auf die weichen Nüstern. Danach schlüpfte ich in die Box und schenkte ihm weitere Streicheleinheiten. Dabei schaute ich nochmal, ob wirklich alles gut mit ihm war. Ich hatte mir diese Kontrolle irgendwie angewöhnt, gerade an den Beinen musste man ja vorsichtig sein. Aber natürlich war alles in Ordnung und auch im Allgemeinen machte Walley einen aufgeweckten Eindruck.
    Ich hatte vor, heute mit ihm eine kleine Runde auszureiten. Das Gelände hatte ich vorher gut auf einer Karte studiert und auch Jana hatte ich schon einige Male gefragt. Ich wusste, dass es hier in der Nähe einen See und einen kleinen Wald gab. Ansonsten war der Hof umsäumt von vielen Feldern und Wegen, auf denen Pferde erlaubt sind. Perfekt! Einen Ausritt zum See wollte ich heute allerdings nicht wagen, da die Runde doch etwas länger war, aber bis zum ein oder anderen Feld würde ich schon kommen.

    Also zog ich Walley sein Halfter über, klickte den Strick ein und führte ihn aus der Box mit Ziel zum Putzplatz. Dort band ich ihn an, musste aber noch sämtliches Zeug holen. Das war bei dem Schwarzen aber nie ein Problem. Geduldig wartet er dann meistens, schaut sich war ein wenig um, wird aber nicht nervös. Wie schon gedacht, als ich wieder zum Platz kam, vollbepackt wie ein Lastesel, war Walley am Dösen in entspannter Haltung. Das machte auch das Putzen für mich leichter und schon nach kurzer Zeit ließ er die Unterlippe so lustig hängen, wie er es fast immer tat. Er war nicht sonderlich dreckig und so ging die ganze Prozedur recht schnell von statten. Im Nu hatte ich dann auch aufgesattelt und aufgetrenst und mein restliches Zeug wieder verstaut.

    Ich führte Walley zur Mitte des Hofes und stieg dort auf. Ich passierte das Hoftor und nahm einen kleinen Weg, der von dort aus in das Ausreitgelände ging. Mein Wallach war gut bei der Sache und schien sich zu freuen, mal raus zu dürfen. Zum Glück war es heute nicht ganz so kalt. Unser Weg führte weg vom Hof, entlang einer kleinen Allee mit vielen Bäumen, die nun kahl da standen und eigentlich auf den Schnee warteten. Das Pferd unter mir lief ganz locker, nicht zu eilig und aufmerksam. Ich freute mich, dass er sich so wohl fühlte und genoss nun auch die Umgebung. Ich h hatte mich im Vorhinein so verrückt gemacht, ob alles klappen würde. Nun waren die Sorgen vergangen und wir beide wohl glücklicher als jeh zuvor. Mit ganz netten Leuten um uns herum dem besten Hobby der Welt nachzugehen – was wollte man mehr.
    Nachdem wir einige Zeit im Schritt gegangen waren und ich sah, dass der kleine Trampelpfad, auf dem wir mittlerweile unterwegs waren, frei war, beschloss ich, ein Stück zu traben. Walley fand die Idee scheinbar auch toll und sprang auf die Minihilfe sofort an. Er wollte sogar noch ein Stück schneller und verfiel in Galopp, doch ich konnte ihn schnell wieder abbremsen und so blieben wir ein Stück im ruhigen Trab, während ich später wieder in Schritt zurückparierte. Man musste es nicht gleich übertreiben, es sollte ja wirklich bloß was ruhiges zum ersten Weihnachtstag werden.
    Der Weg machte nun einen großen Bogen und ich war mir sicher, dass wir wieder auf dem Weg Richtung Hof waren. Hinter einer Kurve sah ich nun etwas vor uns eine Familie mit 2 Kindern spazieren. Walley machte natürlich pferdetypische Geräusche, was die Spaziergänger vor uns wohl hörten und sich umdrehten. Entgegen sahen uns 4 große, strahlende Mädchenaugen und ich hörte nur ein entzücktes „Mami, Mami, schau mal dort. Ein Pferd!“ Ich musste grinsen, kannte ich dieses Gefühl als kleines Mädchen nur zu gut.
    Die Familie wartete bis ich zu ihnen aufgeschlossen hatte und ich hielt auf deren Höhe an. „Hallo“, sagte die Frau freundlich zu mir, die Kinder etwas schüchtern in ihrer Nähe, „sagen Sie, wäre es möglich, dass meine beiden Töchter ihr Pferd streicheln dürfen? Sie sind total vernarrt in Pferde.“ Ich schaute von den beiden Mädels, die vielleicht um die 7 oder 8 Jahre alt waren, zu Walley, der bereits interessiert seinen Kopf etwas gesenkt hatte. Mein großer wurde bei Kindern echt ein anderes Pferd. Während er ja sonst etwas eitel und erfolgsverwöhnt war, wurde er bei den kleinen Wesen zu einem echten Schmusetiger. „Ja na klar, warum nicht.“ Die beiden Kinder lächelten noch mehr und gingen dann zu Walley, um ihn am Hals und Kopf zu streicheln, was er sichtlich genoss. „Wissen Sie, wir suchen schon lang nach einem Reitplatz für unsere zwei“, fing der Vater an, „Aber hier in der Nähe findet man so schlecht etwas.“ Da kam mir eine tolle Idee in den Kopf. „Sie können gern mit zum Reiterhof kommen. Der ist nur etwa 5 Minuten noch den Weg hier entlang. Ich weiß nicht genau, ob wir etwas für Kinder auf unserem Hof anbieten, ich bin dort selber noch recht neu, aber die Besitzerin kann sie da mit Sicherheit weitervermitteln.“ „Oh, das wäre sehr sehr toll“, stimmte nun auch die Mutter mit ein. Das würde Jana mit Sicherheit freuen.
    Wir setzten nun also den Weg zu Eichenau fort und hielten auf dem Weg ein wenig Smalltalk. Neben mir führte ich Walley und überlies die beiden Mädels, als die Hofeinfahrt wieder in Sicht war, sogar mal kurz das Führen. Die waren vielleicht happy! Ich liebe das ja immer sehr, wenn ich irgendwie Leute in meiner Umgebung glücklich machen kann. „Gehen Sie einfach mal dort in das Haupthaus. Die erste Tür rechts ist das Büro. Da müsste die Hofbesitzerin sein.“ Ich hatte Jana unterwegs schon eine SMS geschrieben und wusste nun, dass sie auf die Leute warten würde. Na einigen Bedankungs- und Verabschiedungsfloskeln fand die Familie den Weg ins Büro und ich ging noch einmal zum Putzplatz.

    Walley war während des ganzen Trubels sehr ruhig gewesen. Daher wurde er erst mal ausgiebig von mir gelobt. Ich nahm Sattel und Trense ab und putzte noch etwas über. Trotz dass mein Pferd nicht sehr geschwitzt hatte, warf ich eine Decke über seinen Rücken und führte ihn in seine Box. Mit Sicherheit würde er heute sowieso noch einmal auf die Weide dürfen. Ich ging noch einmal aus seiner Box, aber nur, um mit einer Karotte wiederzukommen, die er doch so sehr liebte. Genüsslich machte er sich über die mitgebrachte Leckerei her, während ich ihm noch ein paar Streicheleinheiten genehmigte. Ich hatte schon ein tolles Pferd! Ein Blick auf die Uhr ließ mich wissen, dass es während des ganzen Trubels schon Mittag geworden war. Ich verabschiedete mich nun endgültig für heute von Walley und ging dann zum Parkplatz, nicht um vorher nochmal Jana durch das Bürofenster zuzuwinken.

  • 1 - Herzlich WillkommenDatum22.03.2017 12:07
    Thema von biaggi im Forum Past

    HERZLICH WILLKOMMEN


    Ich ging in unserem Wohnzimmer vor lauter Aufregung ständig auf und ab. Mein Freund Elias schaute nun skeptisch von seinem gemütlichen Platz auf dem Sofa hoch. Scheinbar hatte er meine Hibbeligkeit bemerkt. Scheinbar? Sie war ja ganz offensichtlich! „Jetzt bleib mal ganz locker. Sie werden dich da schon nicht auffressen.“ „Darum geht es mir ja gar nicht! Was ist, wenn es Walley nicht gefällt?“ Ja, ich dachte wohl immer zuerst an mein Pferd.

    Ach ja, ihr kennt ja weder mich noch Walley. Also, Selbstvorstellung gefällig?
    Ich bin Bianca Rinke, 23 Jahre alt und total pferdeverrückt – schon in ganz jungen Jahren. Ich wurde von meinen Eltern reitsporttechnisch immer gefördert, kam in meiner Paradedisziplin Springen sogar bis zur Klasse L. Aber wie es das Schicksal so wollte, klappte es mit dem Geld nicht mehr so und ich musste mein geliebtes Hobby irgendwann aufgeben. Es brach mir als Kind das Herz, aber was sollte man anderes machen? Ich lebte also mein Teenagerleben, machte Abitur und schloss eine Ausbildung ab, bis vor 2 Jahren dann Walley in mein Leben kam.
    Walley heißt eigentlich Wonder World DC und ist als Westfale gebrannt worden. Das Tolle an ihm: Er ist ein echtes Chameleonpferd haha. Im Winter Rappe, im Sommer dunkler Brauner. Ganz so schlimm ist es vielleicht nicht, aber ich finde es immer lustig zu erwähnen. Meistens trägt der Gute eine Stehmähne, was sein sportliches Aussehen in meinen Augen noch unterstreicht.
    Gezüchtet wurde Walley auf dem Reitgut Descando, kam dann zur Deckstation Lindenhof, wo er auch eine Tochter stehen hat und ist nun bei mir in Privatbesitz. Auf Lindenhof wurde er schon sehr früh recht weit gefördert, hatte dann aber einen Unfall, bei dem er leider seine Männlichkeit verlor, aber sonst keine weiteren Schäden davontrug. Somit wurde auch sein Training gedrosselt. Als er am Anfang zu mir kam, war er durch die vielen Erfolge in seinem jungen Leben ein wenig abgehoben. Darum habe ich in den letzten Jahren nicht einmal einen winzigen Gedanken an Turniere oder öffentliche Auftritte verschwendet und erst mal ganz viel an Vertrauen, „Geben und Nehmen“ und so weiter mit ihm gearbeitet.
    Da unser alter Stall nun leider wegen Altersgründen aufgegeben wurde, habe ich mich für den Reitverein Eichenau als neue Heimat für Walley entschieden. Er liegt ungefähr im selben Abstand zu meinem Wohnort, nur in der entgegengesetzten Richtung. Besser kann man es nicht haben, oder?
    Nun möchten wir aber in nächster Zeit wieder angreifen und uns den Höhen wieder stellen mit dem großen Ziel, wieder auf Turnieren zur starten.


    Eine Stunde später war es endlich soweit. Ich fuhr mit meinem kleinen Auto schon mal zum Stall während Elias mit unserem anderen Auto und Pferdeanhänger auf dem Weg war, Walley zu holen. Er musste nicht viel machen, da mir die Leute aus dem alten Stall meinen Wallach schon transportfertig gemacht hatten.
    Auf Eichenau angekommen ging ich schnell ins Haupthaus, um Jana über die Ankunft zu informieren. Ich klopfte an die Bürotür und ein freundliches „Herein!“ kam mir entgegen. Ich drückte die Klinke nach unten und die Tür sprang auf. Ich glaube, ich hatte ein wenig zittrige Hände und ein etwas unsicheres Auftreten, worauf Jana gleich einging. „Hallo Bianca! Du bist ja blass. Ist alles ok?“ Ich musste etwas schmunzeln. „Nein nein, alles ok. Ich bin nur etwas aufgeregt. Deswegen bin ich auch hier. Walley, also Wonder World, müsste in circa 20 Minuten hier eintreffen. Mein Freund Elias holt ihn gerade.“ „Nenn ihn ruhig Walley. Wir kennen unsere Pferde hier alle eher vom Rufnamen her. Sonst wird man ja nie fertig, haha. Alles klar, ich war sowieso gerade fertig mit dem Schreibkram.“ Jana deutete mit rollenden Augen auf einen Stapel Unterlagen. Ich konnte verstehen, dass sie der Bürokrieg nervte, ist man als Reiter ja eher ein Praktiker als Theoretiker. „Angeschaut hatten wir ja schon alles, oder?“, fragte mich die Hofleiterin mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.

    Vor einigen Tagen hatte ich mir schon einmal einen Termin vereinbart und den Hof mit Jana zusammen angeschaut – und war gleich ganz aus dem Häuschen. Aus dem alten Gut war eine wahnsinnig moderne Reitanlage mit allem Drum und Dran geworden. Neue Paddock- und Hengstställe sowie vier weitere Offenställe waren gebaut wurden und auch die zwei Reithallen sowie Reitplätze waren grundlegend erneuert. Das alles bewachten 2 Hofhunde: während Armani einer von der ruhigeren Sorte war, rannte Felix die ganze Zeit zwischen unseren Beinen herum und wir mussten aufpassen, dass wir nicht über ihn drüber stolpern. Jana erklärte, dass gerade er bei neuen Leuten aufgeregt ist. So etwas wie ein Begrüßungsritual.
    Schnell war bei diesem Vortermin alles geklärt. Ich hatte zügig das Mitgliedformular ausgefüllt sowie die ersten fälligen Kosten entrichtet. Ich hatte mich für eine Box im Paddockstall für Walley entschieden. Auslauf, wann er wollte und doch Kontakt zu anderen Pferden. Besser konnte es ein Pferd doch fast nicht haben.


    Ein kurzes Hupen ließ mich hochschrecken. Ich hatte die Zeit, während ich auf mein Pferd wartete, im Reiterstübchen bei einem Kakao verbracht und war ein wenig im Social Media unterwegs. Nun ließ ich es mir aber nicht nehmen, nach draußen zu stürmen und so schnell wie möglich zum großen Schwarzen Geländewagen mit dem Pferdeanhänger zu kommen. Elias war schon ausgestiegen und auch Jana stand schon bereit. Ein Wiehern kam aus dem Inneren des Hängers und mehrere Pferdestimmen vom Hof antworteten.
    „Bereit?“, fragte mich Jana und öffnete gleichzeitig mit mir den Hänger. Ich nickte vor mich hin. Schon war die Klappe unten und mir wurde ein schwarzer Pferdehintern entgegengestreckt. Ich musste grinsen. Nun ging ich in den Hänger und begrüßte meinen Walley erst mal mit einem Kuss auf seine weichen Nüstern. Mit gespitzten Ohren stupste er mich an, als wolle er mir auch Hallo sagen. Ich ging noch einmal sicher, dass alles in Ordnung war und führte ihn dann aus dem Hänger. Auch draußen begutachteten ich und Jana ihn noch einmal, aber alles schien in Ordnung. „Wow, das ist ja ein Hübscher.“, bemerkte Jana und ich musste noch einmal grinsen.
    Elias kam zu mir: „Hey, ich mach mich dann wieder auf den Heimweg. Wir sehen uns heute Abend.“ Er musste wohl den Hänger schon ausgeräumt haben, während ich mit Walley und Jana zu tun hatte. „Danke, mein Schatz“, hauchte ich und gab meinem Freund noch einen Kuss, bevor er sich ins Auto schwang und langsam den Hof wieder verließ. Ich konnte echt immer auf ihn zählen!
    „Na komm, schaffen wir ihn in seine neue Boy.“, schlug mir Jana vor. Ich nickte und wir machten uns auf den Weg zum Stall. Walley war schon etwas hibbelig, aber nicht zu extrem, sodass ich ihn mit ruhigem Gewissen in die Box stellen konnte. Die alten Stallbesitzer hatten ihn wohl heute früh noch einmal in die Führanlage gelassen, sodass er auch nicht vor Energie überstrotzte. „Da sind wir auch schon“, sagte ich mehr vor mich hin als zu Jana. Die Nachbarboxen waren noch frei, doch in nächster Zeit sollten auch die sich füllen. Walley war immer noch mit gespitzten Ohren bei der Sache. Ich schob die Boxentür auf und führe das Pferd an meiner Seite hinein. Dann zog ich ihm sein Halfter ab und ohne mich noch weiter zu beachten machte sich mein Schwarzer über die Ration Futter her, die bereits in seiner neuen Heimat lag. Ich musste schon wieder grinsen.
    „Na du schaust ja so glücklich aus die ein Honigkuchenpferd“, witzelte Jana und machte die Tür wieder auf, sodass ich herausschlüpfen konnte. Ich warf noch einmal einen kurzen Blick hinein, während wir beiden Frauen der Stallgasse zum Hof folgten. „Ich danke dir für die Geduld, Jana.“ „Das ist doch kein Problem. Herzlich Willkommen auf Eichenau!“

  • Foren"ordnung"Datum24.02.2017 14:10
    Foren-Beitrag von biaggi im Thema Foren"ordnung"

    Wäre auch für löschen - Das Forum muss ja nicht sinnlos voll werden :)

  • Bianca RinkeDatum21.02.2017 11:34
    Thema von biaggi im Forum Charaktervorstellung


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    Über die Person:

    Name: Bianca Rinke
    Geburtsdatum 18.08.94
    Familienstand: in einer Beziehung
    Familie: Freund Elias
    Freunde: Ariadna Martel, Erin Lindsay
    Bekannte: Fee Wide, Alessandra DeMarco, die ganze Familie van Steuben
    Weitere Bilder: #1, #2, #3, #4, #5

    ~**~**~**~**~**~**~**~


    die Arbeit:

    Job: Verkäuferin im örtlichen Drogeriemarkt
    Chef: Marco Schneider
    Kollegen: -

    ~**~**~**~**~**~**~**~


    Sonstiges:

    Pferde: Wonder World DC "Walley" und Spiel auf Zeit "Spielchen"
    Beschreibung: folgt

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